Architektonische Gedankenspiele

■ In Diplomarbeiten entwarfen Jung-Architekten die neue Hochschule

Für die neue Hochschule Bremen in der Grohner Kaserne liegen jetzt erste Planungen vor. Die Mensa zieht nach den Vorstellungen von Axel Rolf in ein altes Wirtschaftsgebäude mit einem neuen halbkreisförmigen Anbau. Für die Bibliothek schwebt Sabine Heist im von langen Gebäuderiegeln umschlossenen rechteckigen Innenraum der Kaserne ein zackiger Neubau mit einem Leseturm am Eck vor. Wenn dort nicht Ulrich Haars zentrale Einrichtungen der Hochschule in vier um einen runden Platz gelagerten, futuristischen Gebäude hinkommen....

Denn die Ideen und Visionen zur Gestaltung der von vielen gewünschten Campus-Universität in Bremen-Nord stammen von StudentInnen der Architektur, pardon: von Diplomanden. Das Rektorat, das den Umzug der Hochschule von der Neustadt nach Grohn betreibt, hatte die StudentInnen zu Gedankenspielen in Form von Diplomarbeiten aufgefordert. Die konkreten Gebäude und Projekte haben die Jung-Baumeister aber selbst ausgewählt – ihre Entwürfe, so lobt Professor Dahms seine Eleven, seien alle „bis zum Bauantrag fertig“. Eine andere Gruppe von Studis entwickelt über das ganze Studienjahr eine Gesamtkonzep-tion zur Umnutzung der alten Kaserne als Hochschule. „Das sind die ersten Visionen für Grohn als Hochschule“, sagt ihr Professor Wolfram Dahms. Und die sind sehr verschieden: So will Bettina auf dem Spring die Bibliothek außerhalb des zentralen Rechtecks an die Straße stellen, weil auch Leute von außerhalb hier Bücher und Zeitschriften lesen sollten. Und Holger Kieselhorst möchte die Strenge des Platzes mit einem Diagonalbau aufbrechen. „Ich möchte in das militärische Rechteck eine neue Richtung bringen“. Gebaut werden die Entwürfe wohl nie, obwohl Professor Dahms für eine Beteiligung der Hochschularchitekten am möglichen Ausbau wirbt. Immerhin: Alle, die an der Hochschule Grohn mitgeplant haben, haben ihr Studium gut oder sehr gut abgeschlossen. jof