■ Soundcheck: Heute abend: Miriam Makeba
Heute Abend: Miriam Makeba. Ihren grandiosesten Auftritt dieses Jahr in Hamburg hat sie vermutlich schon gehabt: In Leon Gasts wunderbarem Dokumentarfilm When we were Kings ist der musikalisch gehechelte Atem von „Mama Afrika“als treibender Rhythmus in den entscheidenden Kampf von Muhammad Ali und George Foreman geschnitten. Das war in Zaire, 1974, sieben Jahre, nachdem die Südafrikanerin mit „Pata Pata“einen Welthit gelandet hatte und aus weit weniger angenehmen Gründen bereits Weltbürgerin war. 1960 hatte sie das Apartheidsystem ausgewiesen; 1968, als sie den Black Power-Aktivisten Stokely Carmichael heiratete, tat ihr amerikanisches Exil gleiches. Makeba wurde Ehrenbürgerin von Guinea, von wo aus man sie wieder als Delegierte zu den Vereinten Nationen nach New York schickte.
Musikalisch drehte sich ihr Schaffen glücklicherweise nicht im Kreis: Sie arbeitete mit Harry Belafonte, Paul Simon, Dizzy Gillespie und vor allem natürlich ihrer eigenen überwältigenden Stimme. Jetzt ist die Grand Lady 65 und denkt ans Aufhören: Ihre „Farewell Tour“soll sie heute zum letzten Mal nach Hamburg führen. ck
21 Uhr, Große Freiheit 36
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