piwik no script img

Pannella wirft mit Geld um sich

■ Italiens Radikalen-Chef protestiert gegen Parteienfinanzierung

Treviso (dpa) – Marco Pannella, Chef der italienischen Radikalen Partei, verteilt Geld auf der Straße. Mit den Worten: „Bürger, hier ist die Beute“, gab Pannella (67) umgerechnet mehrere hunderttausend Mark staatlicher Parteizuschüsse wahllos an Passanten ab. Wie italienische Zeitungen gestern meldeten, verschenkte Pannella in Treviso (Venetien) am Vortag pro Person 50.000 Lire (50 Mark). Insgesamt hätten fast 300 Millionen Lire (300.000 Mark) ihren Besitzer gewechselt, etwa ein Zehntel der gesamten Zuschüsse für die Pannella-Partei.

Das verteilte Geld ist mit einem Stempel versehen: „Diese Banknote ist Teil der Beute, die jedem Bürger durch das Gesetz zur öffentlichen Parteienfinanzierung geraubt wird. Die Liste Pannella hat entschieden, dieses geraubte Geld zurückzugeben. Machen Sie einen guten Gebrauch davon.“

„Politclown“ Pannella, der sowohl linke Positionen als auch eine Zeitlang den rechtskonservativen Medienunternehmer Silvio Berlusconi unterstützte, war vor kurzem verhaftet worden, weil er in der Öffentlichkeit Marihuana geraucht und Haschisch verteilt hatte, um für die Liberalisierung von Drogen zu demonstrieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen