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„Aktion Tierbefreiung“bekennt sich

■ Polizei tappt beim Farbanschlag auf Labor im Dunkeln / Uni-Vollversammlung verabschiedet Resolution gegen Tierversuche

Eine bisher unbekannte Gruppe namens „Aktion Tierbefreiung Bremen“hat sich zu dem Farbattentat auf das Großraumlabor der Bremer Universität bekannt. Einen „1.Besuch“habe man dem 3. Stock des NW 2 in der Nacht zu vorgestern abgestattet, heißt es in dem Schreiben.

In ihrer Begründung für den Anschlag protestieren die Verfasser gegen die an der Universität Bremen geplanten Tierversuche an Primaten. Diese seien „brutal, unethisch und Ausdruck der menschlichen Arroganz gegenüber Tieren“. Und: „Der Korpsgeist, die kollegiale Ignoranz und das Desinteresse am Thema innerhalb der Universität stinken zum Himmel“. Die Bremer Polizei tappt bei der Suche nach den Tätern im Dunkeln. Ein Sprecher der Uni sagte, es müsse über stärkere Sicherheitsvorkehrungen nachgedacht werden.

Die Ignoranz gegenüber der Berufung des Frankfurter Affenforschers Andreas Kreiter sowie die Heimlichtuerei bei dessen Berufung beklagten gestern auch die etwa 200 TeilnehmerInnen einer Vollversammlung an der Universität. Nahezu einstimmig verabschiedeten sie eine Resolution, in der sie sich „eindeutig gegen die geplanten Primatenversuche an der Uni oder anderswo“aussprechen.

Ferner fordern sie, den „Tierverbrauch“in allen Fachbereichen sofort zu beenden und durch Alternativmethoden zu ersetzen. Außerdem sollen künftig der AStA und der Studierendenrat über anstehende Berufungen informiert werden. Bei Fragen von ethischer Relevanz müsse wegen deren „gesamtgesellschaftlicher Bedeutung“der gesamten Studierendenschaft ein Mitbestimmungs- in Form eines Vetorechts eingeräumt werden, so die Resolution. jago

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