: Deutsche Zeichnerinnen und Zeichner beim Comic-Salon
Vier nationale Künstler haben die ehrenvolle Aufgabe, die Tristesse in Deutschlands Zeichnerszene zu bemänteln. Mit sehr unterschiedlichen Stilen gelingt ihnen dies aber mit Bravour. Martin tom Dieck, dessen rauh-skurrile Bildgeschichten eine wunderbare Kreuzung aus George Grosz, Geschichten aus dem Mumiental und Frans Masereel darstellen, hat mit seinem Buch Der unschuldige Passagier (Contours) ein Beispiel für selbstbewußten künstlerischen Eigensinn geliefert, wie er in dieser charmanten Vollkommenheit selten geworden ist. Mit Anke Feuchtenberger, mit der er gemeinsam ausstellt, verbindet ihn vor allem der kantige Strich und die absurden Geschichten. Feuchtenberger, die vor allem als Illustratorin vielbegehrt ist, bezieht viel geistiges Material aus Masken und Skulpturen ferner Ethnien, das sie mit europäischen Absurditäten in Kontakt bringt. Die Hamburgerin Isabel Kreitz stellt ihren dritten Band Ohne Peilung (Carlsen) beim Comic-Salon vor. Er dreht sich um den gesprengten U-Boot-Bunker im Hamburger Hafen und nimmt dieses militärische Mysterium zum Anlaß, die Bedeutung des Dritten Reichs für Jugendliche und Veteranen heute zu untersuchen. Dirk Schulz schließlich zeigt Originale seines diebischen Helden Indigo (Splitter), der in der trauten Hölle Sunsit City wirkt. Indigo wird auch in Frankreich und Belgien gelesen, was, außer Matthias Schultheiss und neuerdings Ralf König, kaum einem Kraut vergönnt ist.
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