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Mit Stiefeln auf Körper gesprungen

■ Skinheads stehen wegen Überfalls auf Camper vor Gericht

Stuttgart (dpa) – Elf Angehörige der rechtsradikalen Szene müssen sich wegen eines brutalen Überfalls auf einen Camper seit gestern vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den 18 bis 27 Jahre alten Angeklagten – darunter einer Frau – versuchten Totschlag und unterlassene Hilfeleistung vor.

Sieben von ihnen sollen am 7. 9. 1996 in angetrunkenem Zustand auf dem Parkplatz des Jugendzentrums in Filderstadt-Bernhausen bei Stuttgart einen Camper aus seinem Wohnwagen gezerrt und brutal zusammengeschlagen haben. Laut Anklage traktierten sie ihr Opfer mit unzähligen Faustschlägen und Fußtritten. Als der Mann bewußtlos war, ergriffen vier die Flucht, die drei anderen hätten die Mißhandlungen fortgesetzt. Ein Skinhead soll dabei mit seinen Springerstiefeln auf die Brust des Mannes gesprungen sein, ein anderer seinen Kopf getreten haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, daß das Opfer nur durch einen glücklichen Zufall die Attacke überlebte. Der Mann erlitt keine lebensgefährlichen Verletzungen. Vier der Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft, die anderen sind auf freiem Fuß. Zwei der gestern vernommenen Angeklagten gehörten zur „Antischweizer Front – Volkstum Großdeutschland“ – der eine hatte sie gegründet, der andere war ihr Kassenwart.

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