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Shopping-Meile für den Uni-Campus

■ Oldenburger Studentenwerk plant ein ökologisches Dienstleistungszentrum mit Biofrisch-Märkten und Treckingläden auf dem Campus / Auch Bremer Uni will neue Shopping-Area bauen

„Pornoshops oder Spielhallen wird es an der Uni nicht geben“, sagt Gerhard Kiehm, Geschäftsführer des Oldenburger Studentenwerkes. Wohl aber neue Copy-Läden, Bio-Frischmärkte sowie Outdoor- und Treckingläden. Das jedenfalls sehen Pläne für den Bau eines ökologischen Dienstleistungszentrums an der Oldenburger Carl-von-Ossietzky-Universität vor, die das Oldenburger Studentenwerk jetzt vorstellte. Und das Bremer Studentwerk zieht nach: Auch in der Hansestadt ist eine Shopping-Area auf dem Campus geplant.

Was es in anderen deutschen Universitäten seit Jahrzehnten gibt, wollen jetzt auch die Oldenburger und Bremer haben: Direkt gegenüber vom geplanten Oldenburger Hörsaalzentrum soll ein sechs-geschössiges Gebäude entstehen, in das vor allem ökologische Dienstleister einziehen sollen.

Neben Arzt- und Büroräumen sowie Wohnungen und Appartements ist auch eine Geschäftszeile geplant. „Es besteht an der Uni ein Bedarf für ein erweitertes Dienstleistungsangebot“, rechtfertigt Gerhard Kiehm vom Oldenburger Studentenwerk (SWO) das geplante 14,5 Millionen-Mark Projekt. Das SWO hat dafür ein 3.700 Quadratmeter großes Grundstück für knapp 1,4 Millionen Mark vom Land gekauft.

Kontroverse Diskussionen über Chancen und Risiken des neuen Kurses des SWO gab es uniintern schon. Studis befürchteten eine weitere Kommerzialisierung des Unibetriebes. Doch SWO-Geschäftsführer Kiehm ist sich sicher: „Die finanziellen Aspekte sind kalkulierbar.“Die Studis müßten keinesfalls höhere Semesterbeiträge zahlen – auch wenn sich das Projekt als nicht so rentabel erweise

. Mieteinnahmen für die neugegründete Oldenburger Ökologiehaus GmbH – eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Studentenwerkes – seien jetzt schon sicher: Im Erdgeschoß des Öko-Zentrums würde ein großer Biofrischmarkt samt Bistro eröffnen. Außerdem ziehen laut Kiehm ein Copy-Laden, ein Schreibshop, eine Apotheke, ein Outdoor- und Treckingladen sowie ein Reisebüro ein. Die größten Mieter werden ein Natur-Baustoffhandel sowie mehrere Arztpraxen sein. Universitätsnahe Firmen und Institutionen sollen nach und nach im Ökozentrum angesiedelt werden, das spätestens Ende 1998 eröffnet werden soll.

Trotz des Mensabrandes schmiedet auch die Bremer Universität neue Pläne: Auf dem Campus soll eine neue Ladenzeile mitten auf dem Campus entstehen, bestätigt Christian Rohlfing, Geschäftsführer des Bremer Studentwerkes. Parallel zur umgelegten Straßenbahnlinie 6 direkt im Uni-Zentralbereich sollen neben einem Tabakladen und einem Restaurant auf knapp 1.000 Quadratmetern verschiedenste Geschäfte entstehen. Universität und Studentwerk planen den Bau dieser neuen Unihalle gemeinsam. Das Bremer Studentenwerk werde sich aber finanziell nicht an dem Projekt beteiligen: „Wir haben mit den finanziellen Folgen des Mensabrandes genug zu tun. Das Land Bremen und andere Investoren müssen die Baukosten tragen“, sagt Geschäftsführer Rohlfing. Obwohl noch nicht klar ist, woher das Geld kommen soll, sucht die Bremer Wirtschaftsförderungsgesellschaft schon öffentlich nach geeigneten Geschäfts-Betreibern. Denn unter 16.000 Studis werden schon einige kaufkräftige Kunden sein. Maik Günther

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