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Neue Bank-Bilanzen

■ Vereins- und Commerzbank rechnen

München/Frankfurt am Main (dpa/AP) – Die Bayerische Vereinsbank hat ihren Ertrag im ersten Halbjahr 1997 deutlich gesteigert und sieht sich für die geplante Fusion mit der Hypo-Bank hervorragend gerüstet. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge stieg im Konzern um 15,2 Prozent auf 765,7 Millionen Mark. In die Rücklagen gingen darüber hinaus noch einmal 500 Millionen Mark.

Der Würzburger Wirtschaftsprofessor Ekkehard Wenger nannte in einem Interview mit der Woche eine Zahl von drei bis vier Milliarden Mark gesparte Steuern für den Aktientausch „Hypo- für Allianz-Anteile“. Das Geld hätte der Staat kassiert, wenn die Vereinsbank ihren zehnprozentigen Anteil am Versicherungsgiganten Allianz an der Börse verkauft hätte. Nach den Fusionsplänen will die BV zunächst den Hypo-Aktionären ein Umtauschangebot im Verhältnis sechs Hypo-Aktien für eine Allianz-Aktie machen.

Die Commerzbank will ungeachtet der Übernahmespekulationen im Kreditgewerbe ihren Weg weiter alleine gehen. Als Ziele nannte Vorstandssprecher Martin Kohlhaussen am Donnerstag in Frankfurt am Main den weiteren Ausbau von Investmentbanking und internationalem Finanzgeschäft. Die inländischen Filialen sollen sich besser rentieren – meist eine Umschreibung für Entlassungen. Im ersten Halbjahr 1997 konnte das Institut seinen Gewinn vor Steuern um 24,7 Prozent auf 1,65 Milliarden Mark steigern. Die Bilanzsumme sprang erstmals über 500 Milliarden Mark, genau auf 516 Milliarden. Das Personal wurde allerdings um gut 400 auf 28.749 Mitarbeiter abgebaut.

Der Aktienkurs der Commerzbank war in den vergangenen Tagen in die Höhe geschossen, weil das Institut als Kandidat für Fusion gehandelt wurde. Es wurde spekuliert, ob die Kombination aus Vereins- und Hypo-Bank die Commerzbank als dritten Partner mit ins Boot nehmen könnte. Für eine feindliche Übernahme wäre die Commerzbank wohl zu teuer.

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