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Her mit dem Bluuuut!

■ DRK dringend auf Spenden angewiesen

Das DRK braucht Blut! Wie jedes Jahr im Sommer, wenn die Stammspender sich vermehrt in Richtung Riviera absetzen, stößt das DRK prophilaktisch seinen Hilferuf aus: „Engpaß in der Blutversorgung“!

Stimmt aber gar nicht, gibt freimütig Harald Freise aus der DRK-Öffentlichkeitsarbeit zu – so lange es in Bremen regnet, gibt's auch keinen Engpaß. Erst wenn es dem verbliebenen Volk vergönnt ist, sich in die Freibäder und Schrebergärten zu verziehen, sieht's fürs rotgekreuzte Vampirwesen mau aus.

Täglich 2.200 Blutkonserven, sprich: Spender, braucht das gemeinnützige Gewerbe in Niedersachsen plus Bremen; 20 „Entnahme-Teams“sind täglich unterwegs, um das Plansoll zu erfüllen. 300 Krankenhäuser in den beiden Bundesländern hat man zu versorgen und auch das Berliner Herzzentrum soll noch ein paar Tropfen abkriegen. Da fährt man sommertags schon mal mit Lautsprecherwagen durch die Lande. Oder versucht das garantiert noch kommende Sommerhoch (wäre doch gelacht!) mittels präventiver Aufrufe zu überstehen. Neue Spender bekommt man dadurch zwar trotzdem kaum, weil grad mal acht Prozent der Leute, die die DRK-Lokale ansteuern, Erstspender sind. Doch immerhin, so hofft man, ruft man ein paar Wiederholungstäter nochmals in die Pflicht. Für ein 'Danke Schön', eine kalte Cola, Bratenbrötchen und einen Teller Suppe. Denn die Zeiten, als man am DRK-Zapfhahn noch drei Zehner für den roten Saft bekam, ist längst vorbei. Der Grund: Risikogruppen „aus dem Bahnhofsmilieu“, so Harald Freise, möchte man keinen Anreiz geben, ihren verseuchten Lebenssaft zu verzinsen. ing

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