Schwaches Bild der ETA

■ Nach einer Pro-ETA-Demonstration im Baskenland gab es Gewaltausbrüche

San Sebastián (dpa/AFP/rtr) – Nach einer Kundgebung von Sympathisanten der baskischen Untergrundorganisation ETA haben sich Polizei und Demonstranten am Sonntag nachmittag im nordspanischen San Sebastián gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Dabei wurden nach Angaben der Polizei drei Menschen leicht verletzt. Die Auseinandersetzungen begannen zwei Stunden nach der Demonstration, als eine Gruppe von rund 50 maskierten Jugendlichen randalierend durch das Stadtzentrum zog. Als die Polizisten anrückten, warfen die Jugendlichen Molotowcocktails.

Rund 20.000 Anhänger des politischen Arms der Untergrundorganisation ETA, der Parteienkoalition Herri Batasuna (HB), waren zuvor durch San Sebastián gezogen. Hochrufe auf die ETA- Kämpfer und Forderungen nach völliger Unabhängigkeit des Baskenlandes bestimmten die Demonstration.

Nach Ansicht des spanischen Ministerpräsidenten José Maria Aznar verliert die ETA zunehmend Anhänger. Bei einer Tagung des Führungsgremiums seiner Volkspartei (PP) plädierte er gestern dafür, den ETA-Anhängern zu helfen, die sich von Gewalt und Terror losgesagt hätten. Das höchste Entscheidungsorgan der PP zwischen den Parteitagen war erstmals in der baskischen Metropole Bilbao zusammengetreten, um die Gegner der ETA zu unterstützen. Aznar betonte vor seinen Parteifreunden und Ministern: „Wir werden im Kampf gegen den Terrorismus schwierige Momente durchleben, aber wir sind auf dem richtigen Weg.“ Kommentar Seite 10