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Der Deutsche Herbst von 1977 – ein Rückblick

Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig (FDP) war 36 Jahre alt, als am 5. September 1977 ein Kommando der Roten Armee Fraktion (RAF) den Arbeitgeberpräsidenten Hanns- Martin Schleyer entführte und seine Begleiter erschoß.

Der Versuch, mit der Geisel den in Stammheim einsitzenden Kern der RAF freizupressen, scheiterte. Schleyer wurde von der RAF ermordet, nachdem die Gefangenen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Zellen tot aufgefunden worden waren.

In derselben Nacht, am 18. Oktober 1977, hatte ein Kommando der deutschen Eliteeinheit GSG-9 eine von Palästinensern gekaperte Lufthansa-Maschine im somalischen Mogadischu gestürmt – die Geiseln blieben unverletzt, der Kapitän der Maschine war Tage zuvor vom Chef der Palästinenser-Gruppe erschossen worden.

Drei der vier Kidnapper wurden bei der Befreiungsaktion getötet. Die einzige Überlebende, Souhaila Andrawes, wurde vergangene Woche von Hamburg nach Norwegen überstellt. Dort sitzt sie ihre zwölfjährige Reststrafe ab, zu der sie ein bundesdeutsches Gericht im vergangenen Jahr verurteilt hatte.

Schon vor der Entführung von Schleyer war durch die damalige SPD/FDP-Koalition eine Reihe von Gesetzen verabschiedet worden, die darauf abzielten, die Arbeit der RAF-Anwälte zu erschweren – darunter eine umfangreiche Kontaktsperre.

Ende August wird sich eine taz- Sonderausgabe mit den Auswirkungen des Deutschen Herbsts beschäftigen.Foto: Marc Darchinger

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