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Kutips zum Wochenend

Den schönsten Satz dieser Woche prägte Roland Berger. Der Produzent des Musicals „Shakespeare & Rock'n'Roll“, das jetzt auf der Bürgerweide „wirtschaftlich“scheiterte, sagte: „Der Fehler lag nicht am Ende, sondern wurde am Anfang gemacht.“Sie werden fragen, was an diesem Satz so schön sein soll. Und wir werden antworten: Mit der Schönheit der Kunst und der Satzbauten ist es gleich – sie steht für sich. Und dann werden Sie fragen, warum es überhaupt eine Kulturredaktion gibt, die fortwährend über Kunst und Satzbauten schreibt. Und wir werden antworten: Da haben Sie uns aber an einem ganz wunden Punkt erwischt. Und dann werden Sie fragen, was dieses krude Zeugs hier soll, wenn nicht mal die Fragen beantwortet werden. Und dann werden wir – erleichtert durch Ihre Neugier – antworten: Krudes Zeugs ist es, was bleibt, wenn die Schönheit von Kunst und Satzbauten für sich steht und nicht mehr dazu dient, sich über sie zu äußern. Und dann werden Sie verlangen, daß wir endlich erklären, was an Roland Bergers Satz denn so schön sei. Und dann werden wir antworten: „Der Fehler lag nicht am Ende, sondern wurde am Anfang gemacht.“

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Es ist halt heiß hier an der Ersten Schlachtpforte, wo unterm schwarzen Dach die Köpfe rauchen, weil das Plenum des taz-Kollektivs den Antrag auf Hitzefrei abgelehnt hat, weil Ihr Bedürfnis nach Information und Unterhaltung bei jedem Wetter eine ganze Schar von SatzbauerInnen in Lohn und Brot bringt, wofür wir Ihnen an dieser Stelle sagen wollen: Danke!

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Werte Leserin, werter Leser, die und der Sie unsere Zeitung erwerben; der und die Sie uns freundliche Faxe dafür senden, daß Burkhard Straßmann über Visselhövede (und demnächst über weitere kleine Umlandstädte) schreibt; die und der Sie uns auf politische, soziale oder kulturelle Um- und Mißstände aufmerksam machen; der und die Sie Schachtelsätze ertragen und auch diesen Text noch weiterlesen, obwohl in seinem dritten Absatz noch immer kein „Kutip“gegeben wird – Ihnen allen möchten wir an dieser Stelle noch einmal sagen: Danke!

Jetzt, da Sie am Frühstückstisch sitzen oder auf dem Handtuch am Badesee liegen; jetzt, da Sie ein Schlückchen Capuccino trinken oder einen Bissen Vollkornbrot mit Apfelkraut sorgsam links und rechts kauen; jetzt, da Sie heimlich in der Nase popeln oder in Gedanken längst von diesem Text in die Erinnerungen an die letzte Nacht abgeschweift sind; jetzt, in diesem Augenblick, werden Sie ZeugIn, wie dieser Text eine scharfe Wendung nimmt nach einem Zeichen, das wir „Dingbats“nennen.

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Auf Wildeshausens Burgwiese ist am heutigen Sonnabend ab neun Uhr bei freiem Eintritt Festival mit Illegal 2001, Soldier's Return, Brainstorming und anderen. Um 15 Uhr hält Ingo Heidbrink in Bremerhavens Schifffahrtsmuseum einen Vortrag zum Thema „Frischfisch – das Ende einer Ära“. Um 15.30 Uhr tritt Werder im Bremer Weserstadion gegen TSV 1860 München an und der Trainer bei einer Niederlage vermutlich ab. Ab 19 Uhr ist im Horner Freibad ein Technohouse Open Air Event mit Celvin Rotane, Tom Novy und anderen. Um 20 Uhr feiern das Café Kairo und die GaDeWe Sommerfest mit den Gebrüdern Podewitz, dem taz-Kolumisten Urdrü und vermutlich auch Ihnen. Am Sonntag lädt das Gerhard-Marcks-Haus um 11.30 Uhr zur Vernissage zur empfehlenswerten Duttenhöfer-Ausstellung. Wenn das kein Programm ist? Oh, Leserin, oh, Leser, wir drücken Sie! taz

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