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Stahl, Bier und Plüsch

■ Nicht sehr ordentlich ausgelotet: „Die Polen vom Bau“, arte, Montag, 20.03 Uhr

Wenn erhebliche Teile einer Metropole vor lauter Unfertigkeit und Staub ganz durcheinander sind, dann müßten die Menschen dort etwas zu erzählen haben. Und gerade von den polnischen Bauarbeitern, die in den Berliner Baulöchern und stets am Abgrund der deutschen (Arbeiter-)Mißgunst malochen, sollte man Geschichten erfahren können. „Ohne die Polen könnte das neue Berlin nicht gebaut werden“, belehrt die Kommentarstimme ehrfürchtig.

Die Filmemacher Christoph Gaj und Stefan Pannen beschränken sich jedoch auf Äußerliches. Man sieht Polen beim Hantieren mit Stahlseilen, Polen vor Bierdosen und schließlich einen Polen beim Torkeln durch seinen engen Wohncontainer. Manche schlafen auch in Wohnungen, die einzig mit monströsen Plüschsofas möbiliert sind. Innenansichten über das, was die Bauarbeiter so umtreibt, bieten die Bilder kaum. Einmal folgen die Autoren, einer Zwei-Welten-Theorie auf der Spur, einem auf ein Dorffest in die Heimat. Und vermuten tränendrüsig: „Er gehört nicht mehr richtig dazu.“

Trotzdem würden viele Daheimgebliebene im europäischen Lohnmonopoly gerne zum Potsdamer Platz vorrücken – obwohl die Polen hier nur Hungerlöhne um die sieben Mark pro Stunde erhalten. Welche Auswirkungen Lohndumping auf das Verhältnis von polnischen und deutschen Bauarbeitern hat, davon ist nicht die Rede. Wer allerdings davon profitiert, das zeigen die Filmemacher mit einem Blick auf einen Subunternehmer, ohne den die ganze Chose nicht laufen würde: Der vervespert seine Kohle beim Luxus- Chinesen. Ganz exquisit und mit Stäbchen. Basil Wegener

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