: Vom Grafen zum Heiligen
Cayetano wurde 1480 als Sohn des Grafen Gaspar von Thiene und der Komtesse Maria Porto geboren. Wie schon sein Vater, übernahm Graf Cayetano unter Papst Julius II. einen wichtigen Posten im Außenministerium des Vatikans, konnte gar als Diplomat einen Krieg zwischen Venezien und dem Vatikan verhindern. Im Alter von 36 Jahren wurde er Priester und baute in Venedig das erste Hospital für Infektionskrankheiten auf.
Kurz vor seinem Tod brach Krieg zwischen Neapolitanern und Spaniern aus. Cayetano, inzwischen 67jährig, versuchte vergeblich zu vermitteln, wenig später starb er – und weil praktisch gleichzeitig auch der Krieg vorbei war, wurde er vom Volk als Friedensbringer verehrt und am 12. April 1671 vom Papst heilig gesprochen.
Woher nun eigentlich die Wundereigenschaften kommen, die ihm in Argentinien zugesprochen werden – San Cayetano als Beschaffer von Arbeit und Brot – ist so klar nicht. Es heißt, daß vor vielen Jahren ein Gläubiger einen Weizenhalm auf einem Bildnis des Heiligen in der Kirche in Liniers liegengelassen habe. Der Halm blieb dort liegen, bis er sich fest mit dem Bildnis verband. Daß der Heilige insbesondere in Argentinien so verehrt wird, mag mit der starken italienischen Einwanderung zusammenhängen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen