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Die Gnade des späten Hausbaus: Wasser bleifrei

Etwa zehn Prozent der westdeutschen Haushalte – Zahlen für Hamburg liegen nicht vor – haben Bleirohre in den Wänden. Das Trinkwasser kann dadurch mit dem Schwermetall belastet werden, vor allem wenn es längere Zeit – zum Beispiel über Nacht – in den Leitungen steht. Aber auch schon eine Stunde ohne Wasserentnahme reicht aus, um den Bleiwert ansteigen zu lassen.

Das Material durfte nur bis 1975 eingesetzt werden. Wer in einem später gebauten Haus wohnt, kann also bleifrei trinken. Er sollte dennoch vor jedem Schluck das Wasser einige Sekunden laufen lassen, nach Empfehlung des VFED sogar 30 Sekunden lang, um – meist harmlose – Keime aus der Leitung zu spülen.

Wer in einem älteren Haus wohnt, kann sich bei seinem Vermieter über die verlegten Rohre erkundigen. Oder Wasserproben bei den HWW einreichen. Probeflaschen und eine Anleitung gibt es beim HWW-Info-Treff, Rathausstr. 12. Liegt der gemessene Wert über 40 Mikrogramm, können Mieter ihren Vermieter zur Auswechslung der Rohre veranlassen, informiert der Mieterverein zu Hamburg. Der Verein rät, die Proben in Anwesenheit eines Zeugen abzufüllen. Und: Eine der drei Proben sollte, anders als von den Wasserwerken empfohlen, zwei bis drei Sekunden nach Öffnen des Hahns entnommen werden – denn dieser Wert zählt vor Gericht. fis

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