Der Barbier von Solarpolis

■ Alle sollen Solarenergie nutzen. Auch die Friseure

Ausgesprochen zielgruppenorientiert arbeitet das Berliner Mobile Umwelttechnik Zentrum (M.U.T.Z.). Mit einem Info-Bus werden Informationen zu energie- und umweltrelevanten Themen möglichst nahe an die Gewerbetreibenden der Hauptstadt herangebracht, und dabei richten sich einzelne Kampagnen auch noch ganz gezielt an bestimmte Branchen. Grundlage für die Auswahl ist eine im letzten Jahr abgeschlossene Studie über Anwendungsmöglichkeiten von Solarenergie in Gewerbebetrieben.

Vom 1. bis 12. September läuft die nächste Kampagne: Solarenergie für Friseure. Dabei geht es nicht etwa um solarstrombetriebene Haarschneidemaschinen, sondern um den hohen Warmwasserverbrauch der Barbiere, den sie doch tunlichst mittels Sonnenenergie decken sollten.

Nach einer ersten Tour Anfang August rechnet man im M.U.T.Z. allerdings vorbehaltlich der genauen Auswertung damit, daß die Resonanz auch diesmal eher gemischt ausfallen dürfte, denn die meisten Friseure haben ihre Läden nur gemietet und können deshalb nicht einfach eine Solaranlage aufs Dach montieren.

Ähnliche Erfahrungen gab es auch schon mit den Betreibern von Fitneßcentern. Eine schöne heiße Dusche nach der Plackerei gehört für die Besucher dazu. Entsprechend hoch ist der Anteil für Energie an den Betriebskosten, die für die Zubereitung warmen Wassers benötigt wird. Von den Sportunternehmern ist in der Regel nur das Studio gemietet, selten gehört ihnen das ganze Haus.

Günstiger war das Echo zum Beispiel im Hotel- und Gaststättenbereich und bei Eiscafés. Vor allem die mobilen Verkaufsstände sind Solarenergie-Aspiranten par excellence, hilft ihnen die Sonne doch in gleichem Maße, ihre Kühlboxen mit Strom zu versorgen, wie sie die Nachfrage nach deren Inhalt steigert. J. Siemer

M.U.T.Z. Berlin

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