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Es begann mit einem Tabakladen in der Bond Street

■ Philip Morris ist der weltweit größte Nahrungs- und Genußmittelhersteller

„Am Anfang stand die Marlboro.“ So beginnt der Geschäftsbericht von Philip Morris, der inzwischen der weltweit größte Hersteller von Nahrungs- und Genußmitteln ist. 1847 eröffnete Philip Morris Esquire in der Londoner Bond Street einen Tabakladen. Heute ist die Marlboro-Zigarette vielleicht nicht der „meistverkaufte Markenartikel unserer Zeit“, wie der Geschäftsbericht behauptet, aber in jedem Fall ist er ganz vorne dabei.

Doch schon lange setzt Philip Morris nicht mehr allein auf Zigaretten, mit Lebensmitteln und Bier macht der New Yorker Multi inzwischen fast genausoviel Umsatz. Knapp 70 Milliarden Dollar (130 Milliarden Mark) waren es 1996 insgesamt, 36,5 Milliarden entfielen auf Tabak. Zum Gewinn trägt der Rauch freilich deutlich mehr bei, nämlich fast zwei Drittel. Ob Marlboro und Chesterfield, ob Milka-Schokolade oder Kraft-Ketchup, ob Jacobs Krönung oder Kaffee Hag – alle diese Produkte gehören zum Angebot.

3.000 Artikel in 170 Ländern verkauft der Konzern. Nur noch Nestlé und Unilever können da mithalten. In Deutschland beherrscht Philip Morris 40 Prozent des Marktes an Fertigzigaretten, Tendenz steigend. 6,3 Milliarden Dollar Gewinn machte der Konzern 1996, 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Aktiendividende hat sich in zehn Jahren versechsfacht.

Gestern freilich, nach Bekanntwerden der jüngsten Äußerungen des Philip-Morris-Chefs über Rauchen und Lungenkrebs, verloren die Aktien rund 2,6 Prozent an Wert. Matthias Urbach

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