: IFAcetten
Eigentlich wollte unsereins ja nur mal kurz über die IFA schlappen, um sich ein paar dieser High-Tech-Novitäten vorführen zu lassen, „Die atmende Kugel“ zum Beispiel. Aber dann befahl gleich am Eingang ein riesiges Plakat: „Wolfgang treffen!“ Heute letzte Gelegenheit. Tja, öh... Warum eigentlich nicht mal Wolfgang treffen? Diese komische Kugel wird ja wohl auch morgen noch atmen.
Am angegebenen Treffpunkt hatte sich Wolfgang schon mit einer ganzen Horde von Papiertütenträgern in sein Studio zurückgezogen, weil er ja gleich auf Sendung sollte. „Nix zu machen, wir sind total voll“, verfügt eines dieser überaus lächelnden Mädels mit Kopfhörern. Wie – dieses Jahr ohne ein Treffen mit Wolfgang? Wird Wolfgang beim nächsten Mal überhaupt noch da sein, beim Sender? So doll läuft seine Sendung ja nicht.
Hinten heißt Wolfgang nämlich Klein und hat sich nach einer grundsoliden Laufbahn als ARD-Korrespondent bekanntlich von Pro 7 verpflichten lassen, weil der Sender endlich auch was Graumeliertes als News- Anchor wollte. Da aber das Pro 7-Image ansonsten ein streng juveniles ist, muß Herr Klein so tun, als sei er Animateur im Robinson Club, und wie Arabella von Plakaten lächeln, wo „Wolfgang treffen“ draufsteht. Fühlt sich tief drinnen vielleicht nicht so doll an, hat aber auch Vorteile. Geht das Autogrammeschreiben doch viel schneller: „Für Else! Wolfgang“. Vielleicht heißt er demnächst ja auch nur noch Wolf. Klingt noch'n Zacken jünger und schreibt sich noch fixer. Reinhard Lüke
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