Hilfe für Opfer vor dem Aus

■ Einzige Beratungsstelle für Opfer von Gewalttaten gekürzt

Die einzige Beratungsstelle für Opfer von Gewalttaten in Berlin steht vor dem Aus. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres muß die Arbeit eingestellt werden, wie der Trägerverein „Hilfe für Opfer von Straftaten in Berlin“ am Freitag mitteilte. In einem Schreiben der Senatsjustizverwaltung sei dem Verein mitgeteilt worden, daß die finanzielle Förderung für das Jahr 1998 in Höhe von 129.000 Mark eingestellt werde.

„Diese Entscheidung ist angesichts der Zahl und Intensität von Gewalttaten in Berlin völlig unverständlich und verantwortungslos“, kritisierte der Verein die Streichung der Mittel. Sie könne als „ein gefährliches politisches Signal“ verstanden werden, Gewaltopfer mit ihrem Schicksal allein zu lassen. Rund 1.300 Opfer von Raubüberfällen, Wohnungseinbrüchen, Diebstählen, Vergewaltigungen oder Körperverletzungen haben nach Angaben des Vereins in den vergangenen Jahren in der Beratungsstelle Hilfe erhalten. ADN