■ Lexikon: Das goldene Zeitalter
Alles wird gut: Das ist die Botschaft des Buches „Die große Hoffnung des 20. Jahrhunderts“, das Jean Fourastié 1949 veröffentlichte. Die Dienstleistungsgesellschaft – ein goldenes Zeitalter ohne soziale Krisen.
Fourastié teilt die Wirtschaft in drei Bereiche: Der primäre Sektor (Bergbau, Energie, Landwirtschaft...) weist eine mittlere Produktivität auf, der sekundäre Sektor (Industrie) dagegen eine sehr hohe. Der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) schafft die geringsten Produktivitätssteigerungen. Der Schwerpunkt der Wirtschaftstätigkeit verlagert sich vom ersten über den zweiten in den dritten Sektor. Weil sich die meisten Dienstleistungen kaum rationalisieren lassen, finden im tertiären Sektor alle Menschen Arbeit.
Teile der Analyse treffen zu: Rund 73 Prozent der Beschäftigten der Bundesrepublik üben heute Dienstleistungstätigkeiten aus. Andere Aspekte wurden widerlegt: Auch in Dienstleistungsgesellschaften wie der Bundesrepublik können 4,5 Millionen Menschen arbeitslos sein, denn die neuen Branchen rationalisieren ebenfalls und schaffen nicht Ersatz für jeden abgebauten Industriejob. Seit 1989 gingen in Berlin 280.000 Industriejobs verloren, während 100.000 neue Dienstleistungsjobs entstanden.
Die Dienstleistungen lassen sich unterteilen in produktionsorientierte Dienste, die für Unternehmen arbeiten (Werbung, Finanzberatung, Datenverarbeitung...) und konsumorientierte Dienste (Restaurants, Einzelhandel, Freizeit...). Teil der Konsumdienste sind die sozialen Dienste (Altenpflege...). koch
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