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Kongo wird Teil des Südlichen Afrika

■ Die von Südafrika geführte Regionalorganisation SADC nimmt den Kongo auf und stützt damit Kabila, der mit UNO und Hutu-Rebellen wachsende Probleme hat

Berlin (taz) – Die junge Demokratische Republik Kongo unter Laurent Kabila hat ihren bisher wichtigsten diplomatischen Durchbruch errungen. Sie wurde als 14. Mitgliedsstaat zusammen mit den Seychellen in die Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) aufgenommen, die in Malawi ihren Jahresgipfel abhielt. Die einstimmig beschlossene Aufnahme wurde vor allem von Südafrika und Namibia unterstützt. Von der Aufnahme des früheren Zaire mit seinen immensen Bergbaureserven erhofft sich die SADC, deren Generalsekretär Kaire Mbuende vor dem „Risiko der Marginalisierung“ des Südlichen Afrikas warnte, Wachstumsimpulse. „Das enorme Potential des Kongo wird allen Ländern der Region zugute kommen“, hieß es im Abschlußdokument.

Der SADC-Beitritt des Kongo ist auch wichtig, weil die Entwicklungsgemeinschaft von ihren Mitgliedern Respekt für Demokratie und Menschenrechte verlangt. Südafrikas Präsident Nelson Mandela sagte auf dem Gipfel: „Wir können kollektiv nicht schweigen, wenn politische Bewegungen verfolgt oder unterdrückt werden.“

Laurent Kabila war bei dem Gipfel nicht anwesend. Er weilte statt dessen in Ruanda, wo er in einer Rede darauf hinwies, daß die Integration mit Afrika für den Kongo eine Alternative zur Abhängigkeit vom Westen darstelle. In den USA und bei der UNO kommt Kabilas Regierung zur Zeit unter starken Druck, weil einige Minister Kabilas konsequent die UN-Untersuchung möglicher Massaker während des Bürgerkriegs behindern. Auch das UN- Flüchtlingshilfswerk UNHCR ist mit Kabilas Regierung zerstritten. Nachdem kongolesische Soldaten 700 ruandische und burundische Flüchtlinge aus Kisangani nach Ruanda deportiert haben, kündigte UNHCR-Chefin Sadako Ogata die Suspendierung der UNHCR-Arbeit in der ostkongolesischen Metropole an.

Hauptthema von Kabilas Ruanda-Besuch waren die neu aufgeflammten Kämpfe im Westen Ruandas und vor allem im Osten Kongos. Die in Ruanda wieder aktiven Hutu-Milizen werden nach Überzeugung der ruandischen Regierung von Rebellen im Kongo versorgt, wo Hutu-Gruppen zusammen mit ehemaligen Mobutu- Soldaten und einheimischen Stammesmilizen die AFDL-Armee Kabilas bekämpfen. Die Milizen befinden sich gegenwärtig auf dem Vormarsch Richtung Bukavu an der Grenze zu Ruanda; in der Stadt Goma weiter nördlich sind öfter nächtliche Schießereien zu hören. Tausende kongolesische Tutsi sind vor den Kämpfen nach Goma geflohen. D.J.

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