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: Spielertypen der 90er (Folge 8): Der Zauberer
Den Blick nach vorn,
den Ball am Fuß,
ihm zuzuseh'n
ist ein Genuß.
Er spielt nach rechts,
läuft in die Gasse,
narrt den Gegner:
große Klasse!
Am roten Schuh
der Ball fast klebt,
wenn übern Rasen
schier er schwebt.
Er schaut nach links,
paßt in die Tiefe,
der Gegner wirkt,
als ob er schliefe.
Jetzt von der rechten
Seite fliegt
der Ball herein.
Ob er ihn kriegt?
Er trifft das scharf
geflankte Leder
wie and're höchstens
beim Elfmeter
vollspann und
mit viel Gespür,
daß wie gezogen
an der Schnür
die Lederkugel
jetzt sich senkt,
auch wenn der Torwart
sich verrenkt,
hinter diesem
in die Maschen
(die Gegner stehen
rum wie Flaschen).
Er reißt die Arme
hoch und lacht:
„Na? Wie hab' ich
das gemacht?“
Der Jubel kennt nun
kaum noch Grenzen,
nach jedem Dribbeln,
Lupfen, Schlenzen,
die Fans ihn über-
schwenglich feiern:
„Mit dir schlagen
wir die Bayern!“
Doch bald sind alle
wie verwandelt,
weil er mit andern
Clubs verhandelt.
Schließlich will man
ihn fast lynchen,
weil er geht zu
Bayern München. Joachim Frisch
Die Zauberelf:
Trainer: Michel Platini
Tor: Stein
Notgedrungen nur Mittelfeld und Angriff: Basler, Novak, Cardoso, Borimirov, Olisch, Balakow, Elber, Bobic, Dundee, Sergio (Scholl, Bein, Okocha)
Ehrenspielführer: Bernd Schuster