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Gesundheitstourismus soll Betten auslasten

■ Grüne wollen mehr auswärtige PatientInnen in hiesige Krankenhäuser locken

Der Krankenhaussektor soll zum Zentrum überregionaler gesundheitlicher Dienstleistungen ausgebaut werden. Das fordert der bündnisgrüne Gesundheitspolitiker Bernd Köppl. „Im Vergleich zu anderen Ballungsregionen sind derzeit nur etwa acht Prozent der Betten mit Patienten aus anderen Bundesländern belegt.“ Das sind ungefähr 2.500 Betten. „Mit einer vernünftigen Strategie“ könne diese Auslastung verdoppelt werden. Der Gesundheitspolitiker geht davon aus, daß dadurch 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze langfristig gesichert werden könnten. „Je mehr es gelingt, die hochspezialisierten, im Westteil der Stadt angesiedelten gesundheitlichen Dienstleistungen auch überregional anzubieten, um so stärker kann eine beschäftigungsstabilisierende Wirkung greifen“, glaubt Köppl.

Um das zu erreichen, sollten im Krankenhausplan die Betten für überregionale Dienstleistungen in einem eigenen Haushaltsplan ausgewiesen werden. In den Verhandlungen über die Pflegesätze zwischen den Krankenkassen und der Gesundheitsverwaltung sollten dann zukünftig, so Köppls Vorschlag, die Berliner Krankenkassen nicht mehr verpflichtet werden, für dieses Bettenkontingent zu zahlen. „Das führt zu einer echten Entlastung des Krankenhausbudgets für die Berliner Kassen“, sagt Köppl.

Nach Vorstellung von Köppl sollte das Kontingent an überregionalen Betten von den Krankenhäusern in wirtschaftlicher Eigenverantwortung stehen. Die Folge: Die Träger trügen ein größeres wirtschaftliches Risiko, da die Berliner Kassen keine Absicherung mehr böten. Mit den Gewerkschaften müßte, so Köppl, deshalb über eine sozialverträgliche Absicherung der Beschäftigten und eine erhöhte Flexibilität der Dienstzeiten im Zusammenhang mit der tatsächlichen Auslastung der Betten verhandelt werden. Julia Naumann

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