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■ Press-SchlagMarokko sagt ab, Israel steigt nicht ab

Israel liegt in Asien, was geographisch halt einfach so ist. In Asien aber will man Israels Sportler bekanntlich nicht mittun lassen. Im Tennis-Daviscup hat man das Land daher aus, wie es dann immer so sonderbar heißt, sportpolitischen Gründen in die Europa/Afrika-Zone gesteckt. Das Problem der Funktionäre der Internationalen Tennis-Föderation (ITF) ist aber, daß ihre Daviscup-Lostrommel nicht so intelligent ist, wie sie selber gerne wären. Die verdammte Trommel hatte für die morgen anstehende Abstiegsrunde die Partie Israel–Marokko ausgeheckt, wogegen Israel gar nichts hat, vielmehr schon sein Tenniszentrum in Ramat Hashorot fein rausputzte.

Vergebens. Marokko tritt nicht an. Es wäre das erste islamische Land gewesen, das ein Sportteam zum Tennisspiel nach Israel geschickt hätte. Als vor zwei Wochen die Hamas in Jerusalem ein Selbstmordattentat verüben ließ, nutzte Marokko dies, um erneut Sicherheitsbedenken geltend zu machen. Als die ITF ablehnte, wie zuvor schon einen Antrag auf Verlegung in ein neutrales Land, schien man sich noch zu fügen. Das israelische Fernsehen präsentierte bereits stolz Informationen, wonach sich die Verbandsfunktionäre von König Hassan II. persönlich die Erlaubnis abholten, nach Israel zu reisen.

Sportlich hätten die Marokkaner beste Chancen gehabt, schließlich sind die zwei Topspieler Hisham Arazi und Karim Alami unter den besten 50 der ATP-Weltrangliste, während Israel den Heimvorteil gehabt hätte, ihr Bester, Eyan Erlich, aber gerade mal 150. ist.

Daß der marokkanische Verband es sich doch anders überlegte, hat mit ziemlicher Sicherheit den Zwangsabstieg zur Folge, vielleicht weitere Sanktionen. Was es für Israel bedeutet? Zunächst einmal hat man, ohne schwitzen zu müssen, den Abstieg verhindert. Martin Krauß

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