: Unterm Strich
Sein Erfolg in Vertragsverhandlungen hat etwas von Kohlscher Beharrlichkeit. Moritz de Hadeln bleibt weitere fünf Jahre Leiter der Berliner Filmfestspiele. Das Kuratorium der Berlinale beschloß nach Mitteilung des Berliner Kultursenats, seinen Vertrag zu verlängern. Kultursenator Peter Radunski dankte de Hadeln, der seit 1979 die Filmfestspiele leitet, für die bisher geleistete Arbeit. Damit der Kohlhaftigkeit noch nicht genug. Auch Moritz de Hadeln ist mehr oder weniger wild umzugsentschlossen. Mit ihm sei eine kontinuierliche Weiterarbeit der Festspiele in den kommenden Jahren, auch am Potsdamer Platz, gewährleistet, glaubt der Senator. In dem entstehenden Gebäudekomplex in Berlins altem Zentrum soll die Berlinale ein neues Domizil finden.
Der britische Künstler Richard Hamilton ist mit dem Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel ausgezeichnet worden. Der 75jährige, der als Mitbegründer der Pop-art gilt, wurde für sein Lebenswerk und die Gestaltung eines Raumes bei der an diesem Sonntag endenden documenta X in Form einer simulierten Galerie geehrt. Der mit 15.000 Mark dotierte Preis erinnert an den „Vater der documenta“, Arnold Bode, und wird seit 1980 teils jährlich, teils alle zwei Jahre verliehen. Faszinierend bei Hamilton sei das Wechselspiel von malerischer Tradition und konsequent modernem Bildverständnis, hieß es in der Laudatio. Was darunter zu verstehen ist, kann man der aktuellen documenta-Arbeit „Seven Rooms“ entnehmen. Hamilton hatte dafür die leeren Wände einer Londoner Galerie fotografiert und die Aufnahmen in Kassel in einem Raum ausgestellt, der dem Londoner exakt nachgebildet wurde. In die Bilder montierte er Fotos von seiner eigenen Wohnung und bearbeitete die Bilder zum Teil noch mit Ölfarbe. Damit durchdringen sich öffentlicher und privater Raum und zwei verschiedene Bildebenen.
Gestorben: Der amerikanische Jazz- und Bluessänger Jimmy Witherspoon ist bereits in der vergangenen Woche im Alter von 74 Jahren gestorben. Der in Arkansas geborene Witherspoon hatte seine ersten Radioauftritte bei einem Armeesender in Kalkutta. 1945 nahm er die erste Platte „Confessin' The Blues“ auf. Seinen ersten Hit landete er 1949 mit „Ain't Nobody's Business“. „Spoon“ hatte mit Titeln wie „No Rollin' Blues“ in den Fünfzigern große Erfolge.
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