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StörzeileSelten so gelacht

■ Rechnungshof und Naturschützer sorgen in Behörden für gute Unterhaltung

Neuer Widerstand gegen Elbtunnel und Elbvertiefung. Haha, hoho. Die Herren Beamten werden sich, wieder einmal, köstlich amüsieren. Sind sie nicht niedlich, die Kleinen? Wie sie strampeln und krakeelen. Und doch nichts erreichen. Die armen Würmchen. Na, sie werden's schon noch lernen.

Der Tunnel ist zu teuer, quengelt der Bundesrechnungshof. 100 Millionen Mark, rausgeschmissen für Standstreifen. Nicht erst jetzt, wo es eh zu spät ist, schon vor zwei Jahren wies der Rechnungshof darauf hin. Der Bundesverkehrsminister erkundigte sich bei seinen Beamten – und ließ die Notstreifen drin. Was soll's, solange es die anderen zahlen.

Auch daß der Tunnel künftig mehr Spuren hat als die Autobahn davor und danach, daß der Stau damit nur in die Röhre hinein verlagert wird: Die GAL hat seit Jahren auf diesen Unsinn hingewiesen, der Rechnungshof hat es jetzt bestätigt. 1,8 Milliarden Mark nach Schätzung der obersten Kassenprüfer. Was juckt's. Solange es die anderen zahlen.

Und dann die Racker von nebenan, aus Schleswig-Holstein. Fest umklammert halten sie den Fenchel im kleinen Fäustchen und erklären ihn zum Wachtelkönig der Elbe. Bruhaha, schenkelklopft es aus den Stuben in den Genehmigungsbehörden.

Mit Grünzeug gegen den „Wirtschaftsstandort Hamburg“. Hohoho. Der Europäische Gerichtshof? Auch dafür wird sich eine Lösung finden lassen. Dann gibt es eben eine Ausgleichsmaßnahme. Ein Terrarium vielleicht für den Fenchel – oder irgendein anderes Spielzeug. Achim Fischer

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