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Laserbillard und die Energiepumpe der Körperzellen

■ Nobelpreise für Physik und Chemie für Forscher, die Theorie und Experiment verbinden

Berlin (taz) – Der Physik-Nobelpreis wurde in diesem Jahr an drei Laserforscher vergeben, den in Algerien geborenen Franzosen Claude Cohen-Tannoudji, Steven Chu von der Stanford Universitiy in Kalifornien und William Phillips vom National Institute of Standards in Maryland. Sie haben die Grundlagen und auch entscheidende Experimente in den 80er Jahren geschaffen, um Atome im sogenannten „optischen Sirup“ einzufangen. Dabei bremsen trickreich abgestimmte Laserstrahlen einzelne Atome soweit herunter, daß sie in aller Ruhe betrachtet werden können: Teilchen bei Zimmertemperatur rasen im Zickzack mit 4.000 Stundenkilometern umher. Die eingefangenen Atome der prämierten Physik-Arbeitsgruppen sind bis zu zwei Zentimeter pro Sekunde langsam. Genaue Atomuhren und die Überprüfung von alten Atomtheorien werden dadurch möglich. Cohen-Tanoudji hat auch verständliche und unter Studenten gefeierte Bücher über Quantenmechanik geschrieben.

Der Chemiepreis ging zur Hälfte an Paul Boyer in Los Angeles und John Walker im britischen Cambridge. Die andere Hälfte des Eine-Million-Dollar-Preisgeldes ging an Jens Skou aus Dänemark. Die drei haben den Enzym-Mechanismus bei der Erzeugung des für den Körper wichtigen Moleküls Adenosin-Triphosphat aufgeklärt. Für ATP gab es schon einige Nobelpreise. Das Molekül ist der Energietransporteur in lebenden Zellen. Skou beispielsweise hat seit den 50ern erforscht, wie es die Stoffe schaffen, die energietragenden Moleküle durch die Membranen der Zellen zu pumpen. rem

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