piwik no script img

Die Toskanana

■ Eine Nana für St. Pauli: Im Café Megdonna gibt's schon eine

Am Anfang war eine Reise in die Toskana. Und der Christopher Street Day (CSD) Hamburg 1996. Und die Lust auf Kunst. Das „Produkt“der drei Ereignisse ist eine schwarzlackierte Frauenskulptur im regenbogenfarbenen Badeanzug, knapp 1,80 Meter groß, die seit Freitag und noch bis zum 30. November im Café Megdonna im Frauenbildungszentrum Denk-(t)räume, Grindelallee 43, ausgestellt ist.

Daß die Plastik aus Pappmaché den „Nanas“, diesen riesigen, teils begehbaren Frauenfiguren der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle zum Verwechseln ähnlich sieht, war die Absicht der Denk(t)räumerinnen: In Italien, erzählte das knappe Dutzend Frauen am Freitag, ließen sie sich von den Skulpturen im Tarot-Garten von Niki de Saint Phalle inspirieren. Um anschließend selbst eine Plastik herzustellen, die zunächst ihren Paradewagen beim CSD-Umzug 1996 schmückte. Erste Entwurfszeichnungen und Fotos dokumentieren den Entstehungsprozeß der Nana vor mehr als einem Jahr.

Um so erstaunter waren die Frauen, kürzlich von der Stadt zu erfahren, daß Hamburg im kommenden Frühjahr nach New York, Jerusalem und Hannover „endlich auch“eine Nana auf dem Spielbudenplatz bekommen werde. Haben wir doch schon, kontern sie und präsentieren ihr Werk öffentlich.

Daß die Reeperbahn mit einer Skulptur Niki de Saint Phalles geschmückt werden soll, begeistert sie dennoch. Es sei zwar „umstritten, ob eine Nana, zumal eine, die man durch die Beine begeht, ausgerechnet an einem Ort wie St. Pauli stehen sollte“, räumte eine der Päd-agoginnen ein. „Aber wir finden, daß man nicht tabuisieren, sondern sich den Raum erobern sollte – gerade mit einer Nana.“ hh

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen