Rechtschreibreform gestoppt

■ Niedersachsens Schüler lernen alte Regeln

Die umstrittene Rechtschreibreform ist erstmals in einem Bundesland gestoppt worden. In Niedersachsen werden die Schüler nach den Herbstferien wieder nach den alten Regeln unterrichtet. Das teilte die Staatskanzlei gestern in Hannover nach einer Unterredung von Ministerpräsident Gerhard Schröder und Kultusminister Rolf Wernstedt (beide SPD) mit.

Die Landesregierung zog damit die Konsequenzen aus dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Lüneburg vom vergangenen Freitag. Dieses hatte die vorzeitige Einführung der Reform in Niedersachsen für rechtswidrig erklärt.

In der Mitteilung der Staatskanzlei heißt es, der Vollzug der Reform werde in Niedersachsen „bis zu einer Einigung zwischen dem Bund und allen Bundesländern oder bis zu einer endgültigen rechtskräftigen Entscheidung ausgesetzt“. Ein entsprechender Erlaß des Kultusministeriums werde nach den Herbstferien in Kraft treten. „Die Lehrkräfte werden mit dem Erlaß des Kultusministeriums angewiesen, nach den bisher gültigen Rechtschreibregeln zu unterrichten. Dies kann auf der Basis der neuen Unterrichtsmaterialien geschehen. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß die dort verwendete neue Schreibweise nicht gilt.“

dpa