piwik no script img

Klassisch: Der Lapsus linguae

Hamburg – Etwa alle zehn Minuten oder bei jedem tausendsten Wort, so steht es in der neuen Für Sie, ist es soweit: der Mensch verspricht sich. Nach Ansicht der Frankfurter Linguistik-Professorin Helen Leuninger hat das aber nichts mit Freudschen Versprechern zu tun. Einen solchen jemandem anzuhängen, verrate meist mehr über den Hörer als über den Sprecher, weil viel dazu neigten, sich „auf alles einen Reim machen zu wollen“. Die Sprache sei vielmehr wie ein inneres Lexikon gespeichert, in dem man gelegentlich in die falsche Schublade greift. Ungereimt, dafür von zeitloser Schönheit, ist etwa: „Ich hätte gern eine Pischelmuzza“ oder „Ihr müßt im Klatsch takten“. Als unbedingt preiswürdig muß die Anmoderation eines Radiomoderators gewürdigt werden: „Sie hören nun die h-Mess-Molle. Verzeihung, die h-Moss-Melle.“ Dann zwar richtig, die h-Moll-Messe, dafür aber: „Von Johann Sobaldrian Bach“.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen