: Die Loch-Studie
■ Dasa: GAL will Einsicht in Geheimpapier
„Es kommt nur das Mühlenberger Loch in Frage“, stellte Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) gestern klar. Sollte die Dasa in Finkenwerder den Auftrag für den Riesen-Airbus A 3XX bekommen, müsse sie ihre Werksfläche um 100 Hektar erweitern, und zwar in das Landschaftsschutzgebiet hinein. So referierte er gestern die vertrauliche „Machbarkeitsstudie des Senats“(taz berichtete). Kurz vor der Bürgerschaftswahl hatte der damalige Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) diese in Aufrag gegeben – bei den Staatsräten der Hamburger Behörden, so Vahrenholt. Die Federführung habe bei der Wirtschaftsbehörde gelegen. Wunschgemäß kam heraus, daß nur das Mühlenberger Loch geeignet sei. Alternativflächen: Keine.
Nachprüfbar ist das nicht, denn Voscherau zeigte die Studie nur im Senatorenkreis, bevor er sie verschwinden ließ. „Ich habe damals zugestimmt“, so Vahrenholt. Immerhin hingen an dem Auftrag 4000 Jobs. Diese Zahl wurde von der Dasa-Pressestelle gestern weder bestätigt noch dementiert.
Die GAL, die in den Koalitionsverhandlungen wegen des Mühlenberger Lochs im Clinch mit der SPD liegt, reagierte gestern befremdet. „Wir kennen die Studie nicht“, bedauerte Wirtschaftscrack Alexander Porschke. „Auf alle Fälle aber“solle ihr „Inhalt zur Diskussion stehen“, forderte er Bald-Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) auf, das Ding rauszurücken.
Die Hoffnung, man könne den Knackpunkt Mühlenberger Loch vertagen, schloß Vahrenholt aus. Man müsse sich jetzt für eine Fläche entscheiden, und nicht erst bei Auftragsvergabe 1998/99: Dann müsse das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein. hh
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