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Scientologen ohne Fahrt

■ Prima-Klima will keine Scientologen befördern. Schönbohm zeigt sich gelassen

Das Bus-Unternehmen Prima- Klima wird keine Scientologen befördern. Dies erklärte gestern Prima-Klima-Geschäftsführer Jürgen Ungewitter der taz. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem man erfahren habe, daß es sich bei einem Auftraggeber um Scientologen gehandelt habe. Prima-Klima sollte demnach am Montag morgen 350 Personen vom Flughafen Tempelhof abholen und zum Brandenburger Tor bringen.

Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) sieht unterdessen der Scientologen-Demonstration gelassen entgegen. „Wir gehen davon aus, daß die Teilnahme nicht so hoch sein wird wie vom Anmelder vorgesehen.“ Auch rechne er mit einer friedlichen Demonstration und hoffe, daß es nicht zu Gegendemonstrationen komme.

Distanziert von der Scientology-Demo hat sich auch der Ökumenische Rat Berlin. Scientology sei keine Religionsgemeinschaft, „sondern eine totalitäre Psychoorganisation mit wirtschaftlichen und politischen Ambitionen“, die Kritiker in Lager und Anstalten stecken möchte, heißt es in einer gestern veröffentlichten Erklärung des kirchlichen Beauftragten für Sekten- und Weltanschauungsfragen, Thomas Gandow. Auf Distanz geht auch der Pfarrer der Gedächtniskirche. Wenn am Montag abend die Scientologen ihren „interreligiösen Gottesdienst“ abhalten, werden die Lichter im Anbau der Kirche ausgehen. taz, ADN

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