Hinterbank: Amouröses Farbenspiel
■ Weil Rot mit Rot flirtet, ist Schwarz verwirrt
„Also mit Schwarz-Rosa habe ich Probleme“ – prägnant brachte Reinhard Führer gestern auf den Punkt, was er eigentlich nicht sagen wollte. Der haushaltspolitische Sprecher der CDU-Fraktion mußte im Hauptausschuß des Abgeordnetenhauses seine Verwirrung eingestehen, als er seinen Kollegen von der SPD-Fraktion, Klaus Wowereit, beim Flirt mit dem PDS-Fraktionsvorsitzenden Harald Wolf ertappte. „Herr Wowereit hat mich irritiert. Ich dachte immer, Sie wollen Schwarz-Grün“, hielt Führer Wowereit entgegen, „mit Schwarz-Grün hätte ich auch keine Probleme.“
Den Anlaß für die arge farbliche Verwirrung des Christdemokraten hatte Klaus Wowereit anläßlich des Auftakts der Haushaltsdebatte geliefert. Nicht wie sonst Michaele Schreyer hatte für die Bündnisgrünen ihre finanzpolitischen Giftspritzen für Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) ausgepackt, sondern Arnold Krause war zur Tat geschritten, den Haushaltsentwurf vorsichtig zu kritisieren. Daraufhin gestand Wowereit dem Abgeordneten Krause: „Ich habe ein Problem, weil ich doch mit Ihnen in der nächsten Legislaturperiode eine Koalition führen möchte, aber die Reden von Herrn Wolf gefallen mir zunehmend besser.“
Obwohl auch Wowereit spontan nichts gegen Schwarz- Grün einzuwenden wußte, stand er Reinhard Führer bei dessen Problemen bei und schlug dem CDU-Mann eine neue Sichtweise der Dinge vor: „Herr Wolf war auch schon in einer anderen Partei.“ Aufgeklärt werden konnte durch den Hinweis auf Harald Wolfs grüne Vergangenheit aber leider nur der rot-rote Flirt. Ob Reinhard Führer mit Schwarz-Rosa die Koalition mit den SozialdemokratInnen gemeint haben könnte, blieb jedoch im Dunkeln. babs
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