■ Noch mehr Videos beschlagnahmt: Rühe sieht nur einige rechtsradikale Verirrte
Bonn (AP) – Wegen des neuen Videoskandals hat die Polizei mehreren die Wohnungen mutmaßlicher Beteiligter durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft Zwickau gestern mitteilte, wurden mehrere Videobänder beschlagnahmt. Zum Inhalt wollte Oberstaatsanwalt Gerhard Greiner zunächst nichts sagen.
Verteidigungsminister Volker Rühe nahm unterdessen einmal mehr die Bundeswehr in Schutz. Der Alltag der Truppe sei nicht von rechtsextremistischen Aktivitäten bestimmt, sagte Rühe gestern in der Bundestagsdebatte über den Jahresbericht der Wehrbeauftragten des Bundestages, Claire Marienfeld. Das von Soldaten des Schneeberger Gebirgsjägerbataillons 571 gedrehte Gewaltvideo bezeichnete er als das Produkt einiger rechtsradikaler Verirrter.
Die Durchsuchungen richteten sich nach Angaben Greiners auch gegen den früheren Hauptgefreiten Mike R., der die Skandalvideos dem Privatsender Sat.1 vermittelt hatte. Dabei fahndete die Polizei auch nach rechtsradikalen Schriften und weiterem Beweismaterial.
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