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Holocaust-Mahnmal: Siegerentwurf endgültig gekippt

■ Wettbewerbsjury beauftragt acht Künstler mit neuen Entwürfen für Holocaust-Mahnmal

Der ursprüngliche und wegen seiner Monumentalität heftig umstrittene Siegerentwurf für das geplante Holocaust-Mahnmal in Berlin von der Künstlergruppe um Christine Jakob-Marks wird nicht verwirklicht. Die Jury des zweiten Wettbewerbs verständigte sich am Sonnabend auf acht andere Künstler beziehungsweise Künstlerpaare, die am 14. und 15. November in Berlin ihre Entwürfe vorstellen und präzisieren sollen. Dies bestätigte Kultursenator Peter Radunski (CDU).

Es sind Peter Eisenman gemeinsam mit Richard Serra (New York), Jochen Gerz (Paris), Zvi Hecker gemeinsam mit Eyal Weizman (Berlin), die Malerin Rebecca Horn (Bad König-Zell), Dani Karavan (Tel Aviv), der Architekt des Jüdischen Museums in Berlin, Daniel Libeskind (Berlin), der Maler Markus Lüpertz (Düsseldorf) und Gesine Weinmiller (Berlin).

Der ursprüngliche Siegerentwurf des ersten Wettbewerbs war teilweise auf erhebliche Kritik gestoßen, darunter auch bei Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). Der Entwurf für einen „Platz der sechs Millionen“ sah eine monumentale 100 mal 100 Meter große Eisenplatte mit den Namen der sechs Millionen jüdischen NS-Opfer vor.

An der Sitzung am Sonnabend nahmen neben Radunski unter anderem auch Bundestagsabgeordnete, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, und der Direktor des Deutschen Historischen Museums, Christoph Stölzl, teil. Dabei wurde noch einmal deutlich gemacht, daß der vorgesehene Standort des Mahnmals in den ehemaligen Ministergärten zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz sowie die Begrenzung der Opfergruppe auf die ermordeten Juden Europas nicht mehr geändert wird.

Von den zur zweiten Wettbewerbsstufe eingeladenen 24 Künstlern hatten 19 ihre Entwürfe eingereicht. Radunski sprach von einem „alles in allem sehr befriedigenden Verfahren“ mit einer geistigen Auseinandersetzung, die ohne die vorangegangenen öffentlichen Kolloquien in diesem Jahr zu diesem Thema nicht möglich gewesen wäre.

Der vorherrschende Gedanke sei jetzt gewesen, das Denkmal nicht überzudimensionieren, es stärker auf das umliegende Stadtfeld zu beziehen und für die Bevölkerung verständlicher zu machen. „Dazu gibt es jetzt eine ganze Reihe guter Entwürfe.“ dpa

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