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Peru: Drohung gegen Zeitungen

Lima (AFP) – Im Streit um die Abhöraffäre von Oppositionellen in dem lateinamerikanischen Staat Peru hat die Vorsitzende der parlamentarischen Untersuchungskommission am Samstag der Presse des Landes mit „Krieg“ gedroht. Die Medien müßten Dokumente über die Affäre herausgeben, sonst werde sie Durchsuchungen anordnen, sagte die Abgeordnete Martha Chavez, die der Regierungspartei angehört und den Streitkräften nahesteht. Chavez wirft den Herausgebern der Zeitungen Expreso und La Republica vor, eine Kampagne gegen sie und die Regierung zu führen. Die größten Tageszeitungen des Landes forderten dagegen ein Ende der Drohungen und den Respekt der Pressefreiheit. Sie äußerten auch ihre Besorgnis über ein Gesetzesvorhaben, das Gefängnisstrafen für Journalisten vorsieht, die gegen die nationale Sicherheit verstoßen. In der Finanzzeitung Sintesis hieß es, Chavez werde die Zusammenarbeit verweigert, weil davon ausgegangen werde, daß sie nicht nur untersuche, wer die Telefonspionage angeordnet habe, sondern vor allem, welche Journalisten darüber wieviel wüßten, um diese dann kaltzustellen. Die illegalen Abhöraktionen, die vermutlich auf das Konto des militärischen Geheimdienstes gehen, waren von dem Sender Frecuencia Latina aufgedeckt worden. Daraufhin war dem Besitzer die Staatsangehörigkeit aberkannt worden.

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