■ Scharfenberg: „Verbotene“ Insel
Die Schulfarm Scharfenberg ist nur per Schiff zu erreichen. Wer auf die „verbotene“ Insel möchte, muß sich anmelden oder dem Fährmann eine plausible Geschichte erzählen. Die Schüler erhalten verschiedenfarbige Fährkarten. Die Siebtkläßler dürfen nur an einem Nachmittag in der Woche aufs Festland, ab der 9. Klasse ist täglich Ausgang. Erst ab der 11. Klasse ist ein Fernseher erlaubt. Die Schüler wohnen in Zwei- bis Vierbettzimmern. Jeder Schüler muß ab der 9. Klasse einer „Innung“ beitreten, einer Art Arbeitsgemeinschaft. Gewählt wird zwischen Landwirtschaft (sehr unbeliebt), Schreinerei, Schlosserei, Druckerei und Gärtnerei. Neben Gebäuden aus den sechziger Jahren gibt es auch einige Bauhaus-Häuser, die unter Denkmalschutz stehen. Derzeit besuchen 151 Schüler die Schulfarm, 134 von ihnen wohnen im Internat. Das Gymnasium hat einen vergleichsweise hohen Lehrerbedarf, da die Oberstufenkurse mit wesentlich weniger Schülern abgehalten werden müssen als an normalen Schulen. Hinzu kommen zehn Lehrerstellen für die Internatsbetreuung. Für den Fährdienst und die Instandhaltung der Anlage subventioniert der Bezirk Reinickendorf die Schule mit etwa 600.000 Mark im Jahr. loy
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