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Einar Schleef geehrt

■ Bremer Literaturpreis verliehen

LiteratInnen, was ist los mit euch? Der italienische Theaterregisseur Dario Fo hat den diesjährigen Literaturnobelpreis bekommen, und auch der bedeutende Bremer Literaturpreis 1998 geht an einen ausgewiesenen Theatermenschen. Für sein 1997 im Suhrkamp Verlag erschienenes Buch „Droge Faust Parsifal“erhält der 53jährige Einar Schleef die mit 30.000 Mark dotierte Auszeichnung. Die Jury der Alexander-Schröder-Stiftung, die den Preis vergibt, sprach zudem der Kölnerin Brigitte Oleschinski den Förderpreis des Bremer Literaturpreises in Höhe von 10.000 Mark zu. Oleschinski wird für ihren im Rowohlt-Verlag erschienenen Gedichtband über Berlin „Your Passport ist Not Guilty“ausgezeichnet.

Die Jury bezeichnete Einar Schleefs Werk als riskante und faszinierende Mischung aus Autobiografie und Essay-Roman, das wie ein erratischer Block in der Literatur dieses Jahres dastehe. In der Beschäftigung mit den totalitären Strukturen in den Gesellschaften diese Jahrhunderts gelange Schleef zu neuen Einsichten über Goethe, Wagner, Nietzsche und die Rauschzustände politischen Wahns. Der in Sangershausen (DDR) geborene Schleef hatte 1976 die DDR verlassen und seitdem u.a. als Regisseur am Schauspiel Frankfurt, am Schiller-Theater in Berlin und am Berliner Ensemble gearbeitet. Zur Zeit inszeniert er am Wiener Burgtheater „Sportstück“von Elfriede Jelinek.

Die beiden Preise werden am 26. Januar 1998 zu Ehren des Geburtstages von Rudolf Alexander Schröder in der Oberen Halle des Bremer Rathauses durch den Stiftungsvorsitzenden Rolf Michaelis verliehen. taz

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