piwik no script img

Raider heißt jetzt Twix

■ Neuer Reader kritischer StudentInnen zu Trendvokabular, Herrschaft und Bauen

Che Guevara und Aldo Rossi robben von links ins Blickfeld. Der Guerillero und der postmoderne Architekt werden gespielt von Mitgliedern des „Freien Faches“, einer Gruppe kritischer ArchitekturstudentInnen der Hochschule der Künste. Mit den Szenen vermitteln sie den Gästen der Release-Party im knallig bunten „Quartier Schützenstraße“ den Bezug des Ortes zu den Inhalten ihres neuen Readers „Raider heißt jetzt Twix“. Auch Aldo Rossi hat sich nach Ansicht des „Freien Fachs“ gewendet. Früher war er Kommunist, später Stararchitekt. Jetzt erfüllt sein Gebäudekomplex paradigmatisch das offizielle Berliner Leitbild von Blockrandbebauung und Parzellenstruktur. Die StudentInnen wollen mit „Raider heißt jetzt Twix“ dem Verhältnis von Herrschaft und Architektur nachspüren und zeigen, wie Trendvokabular Stadtstrukturen mitbestimmt. Ahnungslos vom Geschehen, eröffnete Stadtentwicklungssenator Peter Strieder tags darauf im selben Gebäude eine Ausstellung studentischer Arbeiten zum Planwerk Innenstadt. Frei nach dem Motto des Readers: „Stadt heißt jetzt Standort, Lindenstraße heißt jetzt Axel-Springer-Straße, und eine ganze Menge anderer furchtbarer Dinge heißen jetzt Hauptstadt.“ Kirsten Küppers

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen