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Write and drive mit der CDU

■ Hamburg-Nord: Die Union fordert Autobriefkästen, damit der Verkehr nicht mehr von laufenden Motoren behindert wird

Alle kennen das Problem, schnell mal eilige Post loszuwerden. Da wäre es doch schön, schnell ins Auto zu springen und zum nächsten Drive-In-Briefkasten zu jetten. Die CDU-Fraktion im Kerngebietsausschuß des Bezirks Hamburg-Nord hat sich dieses elementaren Problems in einer Anfrage angenommen. „Autofahrer mit eiligen Briefen werden durch Parken im Umfeld von Briefkästen häufig zu einem Verkehrshindernis“, heißt es darin. Der Fraktionsvorsitzende Ulrich Grunwald bekennt: „Ich selbst stehe dabei oft verkehrsbehindernd herum“. Doch damit nicht genug, laufe unterdessen auch noch der Motor umweltgefährdend weiter.

Zur Lösung möchte die CDU-Fraktion nun vier bis sechs Auto-Briefkästen aufstellen, so wie der, der sich bereits am Siemersplatz in Lokstedt befände. „Der Grundgedanke ist, die Umweltbelastung durch laufende Motoren zu beseitigen“, wenn die Karre zügig zum Kasten kommen könnte. Dabei würde auch noch die Verkehrssicherheit erhöht, erklärt Grunwald.

Der Zukunft von Autobriefkästen sieht er auch unter Rot-Grün im Rathaus deshalb hoffnungsvoll entgegen. Waltraud Greiser von der GAL-Nord sieht da allerdings schwarz. „Wir wollen doch nicht unterstützen“, entgegnet sie, „daß die Leute auch noch die paar Meter zum Briefkasten mit dem Auto fahren“. Lieber würde die GAL für weitere Fußgängerzonen sorgen und dafür, daß die Leute zu Fuß oder mit dem Fahrrad den Briefkasten aufsuchen. Das sei ohnehin gesünder für alle. Ulrich Grunwald rät sie, zwecks Umweltschutz und Verkehrssicherheit auch die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu erwägen. Deren Nebeneffekt: „An den Haltestellen von S- und U-Bahnen befindet sich fast immer ein Briefkasten“.

Autobriefkastenfreunde müssen derweil nach Kiel oder Schwerin fahren. Dort, so teilte die Deutsche Post gestern mit, gebe es mehrere Autobriefkästen. In Lokstedt am Siemersplatz jedenfalls stehe keiner. Ralf Streck

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