: Kandidatenkür läuft
■ SPD kämpft mit Thierse um Sitze im Bundestag, CDU mit Barbe und Wruck
Der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Wolfgang Thierse, soll bei der Bundestagswahl 1998 Spitzenkandidat der Berliner SPD werden. Wie SPD- Landesgeschäftsführer Rudolf Hartung gestern sagte, strebe die Partei an, mehr als die Hälfte der 13 Direktwahlkreise der Stadt zu erringen. Außerdem wolle die SPD wie 1994 wieder stärkste Kraft in der Stadt werden. Die Landesliste wird bei einer Landesvertreterversammlung am Freitag aufgestellt.
Bei der letzten Bundestagswahl hatten die SPD 34, die CDU 31,4, die PDS 14,8, die Grünen 10,2 und die FDP 5,2 Prozent der Stimmen in Berlin erzielt. Von den 27 Bundestagsmandaten erhielten CDU und SPD je neun, die PDS vier, die Grünen drei und die FDP zwei. Von den 13 Direktmandaten gingen sechs an die CDU, vier an die PDS und drei an die SPD.
Für Platz zwei der SPD-Landesliste kandidiert die Bundestagsabgeordnete Siegrun Klemmer (Charlottenburg/Wilmersdorf). Um den dritten Platz gibt es eine Kampfkandidatur des SPD-Landesvorsitzenden Detlef Dzembritzki (Reinickendorf) gegen den Juso-Landesvorsitzenden Matthias Linnekugel. Um Platz vier bewerben sich die beiden Bundestagsabgeordneten Ingrid Holzhüter (Tempelhof) und Renate Rennebach (Zehlendorf/Steglitz), um Platz fünf der ehemalige Parteichef Ditmar Staffelt (Neukölln).
Von der Berliner CDU sind unterdessen ebenfalls weitere Direktkandidaten für die Bundestagswahl 1998 nominiert worden. Die entsprechenden Wahlkreisvertreter-Versammlungen sprachen sich am Dienstag abend für den Bundestagsabgeordneten Diethard Schütze (Reinickendorf) und das Abgeordnetenhausmitglied Ekkehard Wruck (Charlottenburg/Wilmersdorf) aus. Der neue Zehlendorfer CDU-Kreisvorsitzende und Abgeordnete Uwe Lehmann- Brauns wurde für den Wahlkreis Zehlendorf/Steglitz nominiert. Außerdem kandidieren unter anderen die ehemaligen DDR-Bürgerrechtlerin Angelika Barbe (Friedrichshain/Lichtenberg), die Palamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Bergmann-Pohl (Weißensee/Pankow/Hohenschönhausen), der Bundestagsabgeordnete Jochen Feilcke (Kreuzberg/Schöneberg) und die Vorsitzende der Berliner Frauenunion, Edeltraut Töpfer (Hellersdorf/ Marzahn). dpa/adn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen