DerTreibhauseffekt

...ist ein natürliches Phänomen, das auch ohne menschliches Zutun die Erde erwärmt. Die einfallenden Sonnenstrahlen werden von der Erdatmosphäre fast ungehindert durchgelassen und heizen so die Erdoberfläche auf. Die Wärme wird in Form von Infrarotstrahlung wieder vom Boden abgegeben. Nun haben verschiedene Gase in der Atmosphäre, darunter Kohlendioxid, Methan und Wasserdampf die Eigenschaft, einen Teil dieser Wärmestrahlen zu absorbieren. Das funktioniert ähnlich wie in einem Treibhaus: Die Sonnenstrahlen kommen durch das Fenster hinein, doch die Wärme kann nicht hinaus.

Der natürliche Treibhauseffekt ist vor allem auf den von der Meeresoberfläche aufsteigende Wasserdampf zurückzuführen. Sein Anteil am natürlichen Treibhauseffekt ist 60 Prozent. Erst an zweiter Stelle folgt Kohlendioxid mit etwa 20 Prozent, das natürlicherweise durch die Atmung von Tieren und Pflanzen, durch Gärung und Vulkane freigesetzt wird. In geringem Maße werden unter natürlichen Bedingungen auch die Treibhausgase Methan (Beitrag zum Treibhauseffekt 2,5 Prozent), Lachgas (4 Prozent) und Ozon (7 Prozent) freigesetzt.

Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre die enorme Vielfalt von Leben auf unserem Planeten vermutlich nicht entstanden. Ohne diese isolierende Wärmedecke wäre es 33 Grad kälter – die mittlere Temperatur hätte sich nicht bei 15 Grad Celsius, sondern bei Minus 18 Grad eingependelt.

Die zusätzlich von Menschen produzierten Treibhausgase könnten nun das Klima in 100 Jahren um weitere zwei Grad anheizen – im Durchschnitt. Lokal, vor allem in Gebieten mit kontinentalem Klima, kann die Temperatur um bis zu sechs Grad steigen.

Die Folgen der Erwärmung:

G Das Steigen des Meeresspiegel um einem halben Meter innerhalb der nächsten 100 Jahre: Ohne Gegenmaßnahmen zum Küstenschutz werden dadurch ein Prozent von Ägypten, 6 Prozent der Niederlande, 18 Prozent von Bangladesch und 80 Prozent des Majuro Atolls von den Marshallinseln untergehen. Den nötigen Küstenschutz werden sich vor allem Entwicklungsländer nicht leisten können, auf einigen Inseln ist er kaum möglich. Die Zahl der Opfer von Sturm und Flutkatastrophen werden sich verdoppeln. Das Wattenmeer wird untergehen. Die tropischen Mangrovenwälder, Brutstätten für Fische, Krebse und Vögel könnten den Anstieg nicht verkraften – sie werden verschwinden.

G Die Klimazonen verschieben sich um mehrere 100 Kilometer in Richtung Polkappen. Viele Pflanzen und Tierarten, werden sich dem Klimawandel nicht anpassen können. Lokal kann die Temperatur sogar um bis zu 6 Grad steigen, vor allem auf den Kontinenten. Bei 4 Grad plus über den Alpen, würden die Dauerschneegebiete auf ein Viertel zusammenschmelzen.

G Die Zahl der Unwetter wird zunehmen.

G Der Einfluß auf die Wirtschaft ist schwer abzuschätzen: In Indien etwa wird ein Rückgang des Monsunregens erwartet, mit empfindlichen Ernteeinbußen. Anderswo könnten die Erträge steigen.

Der Weinanbau zum Beispiel reagiert sehr empfindlich auf Klimawandel: Allein die Umstellung der Reben in den europäischen Weinbaubetrieben würden Milliarden von Mark verschlingen.

G Krankheiten, die von den kälteempfindlichen Insekten übertragen werden, verbreiten sich stark: Während heute 45 Prozent der Menschheit in Malariagebieten leben, werden es dann um die 60 Prozent sein. Wlf/urb