piwik no script img

Jüdische Grundstücke

■ Etwa 60 Berliner Grundstücke auf Schweizer Listen von Holocaust-Opfern

Die Schweizer Banklisten mit verschollenen jüdischen Kontoinhabern aus der Zeit des Nationalsozialismus weisen nach Angaben des ehemaligen Banksicherheitsbeamten Christopher Meili auch auf etwa 60 Grundstücke in Berlin hin. Diese lägen zumeist im früheren jüdischen Viertel in Mitte, sagte Meili am Wochenende in Berlin. Mehrere Grundstücke seien schon gefunden worden. Die genaue Lage solle zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt werden, sagte Meili. Der Wert der Immobilien dürfte insgesamt mindestens 100 Millionen Mark betragen.

Meili wurde begleitet von dem amerikanischen Anwalt Ed Fagan und dessen Münchner Kollegen Michael Witti. Sie bilden mit vier weiteren US-Anwälten ein Team, das nach eigenen Angaben mehrere zehntausend Personen vertritt, die Ansprüche gegen Schweizer Banken erheben. Mit den Ansprüchen der Alteigentümer wolle man nicht „den heutigen redlichen Eigentümer“ konfrontieren, sondern sie direkt an die Schweizer Banken richten. Die Aufklärung der Geschäftsabwicklungen dürfte etwa einen Monat dauern. Meili, der in den USA lebt, hatte als Wachmann bei der Schweizerischen Bankgesellschaft die Listen vor dem Reißwolf bewahrt. Er will die Grundstücke bis zu ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückzuverfolgen. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen