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„Die Zukunft steht auf dem Spiel“

■ Präsentation der neuen Ocean-Park Pläne in Bremerhaven: Bei Häppchen labte sich die Prominenz an großen Worten, die Finanzierung ist unterdessen noch immer unklar Bremerhavener Stadtwerke sollen verkauft werden

Für die Präsentation der zweiten Designphase des in Bremerhaven geplanten Ocean-Parks hatte Investor Jürg E. Köllmann weder Kosten noch Mühen gescheut. Bei Sekt und Shrimps-Häppchen, die von jungen, lächelnden Hostessen gereicht wurden, stellte er gestern im Columbus-Center mit Oberbürgermeister Manfred Richter (FDP) die neuen Pläne für den Vergnügungspark vor. Nachdem die Redner das Publikum mit pathetischen Worten auf das Projekt eingeschworen hatten: Köllmann: „Ob Sie eine Stadt mit internationalem Niveau werden oder nicht: Nur darüber kann man streiten. Sie müssen es nun entscheiden.“Richter: „Die Zukunft unserer Stadt steht auf dem Spiel, sie muß durch entschlossenes Handeln gesichert werden.“Klassische Musik begleitete die Bremer und Bremerhavener Prominenz durch die Ausstellung.

Der Blaue Planet ist auch nach den neuen Planungen mit rund 14.000 Quadratmetern „maritimer Mittelpunkt“des Parks. Köllmann selbst will die Attraktion, die die BesucherInnen in die UnterwasserWelten der Nordsee, Polarregion, Tiefsee, Regenwald und Great Barrier Reef entführen soll, betreiben. Daß das Hafenviertel im neuenglischen-amerikanischen Stil „nicht so recht an die Wesermündung paßt“(Richter), haben Köllmanns Planer mittlerweile erkannt und die Siedlung mit Ferienwohnungen am Wasser an „nordeuropäische Gewohnheiten“angepaßt. Anders das „Rainforest-Café“, in dem die Besucher von warmem Regen berieselt und in künstlichen Nebel gehüllt, einen Ausflug in den Regenwald machen sollen. Im „Imax-Action-Kino“wird per Internet und Satellit „die Mystik der Ozeane“auf die Leinwand gezaubert. Ein Drei-Sterne-Hotel ist geplant, abends sollen die Touristen sich in einem Spiel-Casino zerstreuen.

Eine Million Besucher will Köllmann im ersten Jahr nach Bremerhaven locken. Ob der Ocean-Park allerdings pünktlich zum 1. Juni 2000 zur Expo eröffnet werden kann, halten Baufachleute für fraglich. Auch die Finanzierung ist nach zwei Jahren intensiver Planung noch immer nicht geklärt. Das Wirtschaftlichkeitsgutachten der Unternehmensberatung KPMG, das schon für Ende Oktober versprochen worden war, steht noch immer aus. Angeblich sollen ein Konsortium aus Deutscher Bank, Norddeutscher Landesbank Hannover und der Deutschen Gesellschaft für Immobilienfonds in Frankfurt am Main Interesse bekundet haben. Auf den Stellwänden ist Köllmann vorsichtiger: „Ausgewählte Partner der Köllmann AG haben grundsätzlich Bereitschaft erklärt, eigene undFremdleistungen in den Ocean-Park zu investieren“, schreibt er. 959 Millionen Mark soll der Vergnügungspark insgesamt kosten. Davon soll die öffentliche Hand etwa 330 Millionen Mark für übernehmen. Die Finanzierung der Verkehrsplanung hängt aber im wahrsten Sinne des Wortes noch in der Schwebe. Richter würde die Besucher am liebsten mit einer Schwebebahn in den Ocean-Park bringen. „Noch ist allerdings weitgehend offen, was diese Shuttle-Lösung kostet. Auch zu den laufenden Kosten weiß ich noch zu wenig“, gibt er zu. „Daß wir auch unseren eigenen Beitrag leisten und dafür städtisches Vermögen verkaufen, halte ich für angemessen“, sagte der der Oberbürgermeister weiter. Unterdessen wird derzeit hinter den Kulissen weiter der Verkauf der Bremerhavener Stadtwerke an die Bremer Stadtwerke vorbereitet. kes

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