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Ziel Volksbildungshaus

■ Programm für eine gemeinsame Zentrale von Stadtbibliothek und Volkshochschule Das Träumen und Verhandeln kann jetzt beginnen

Ein großes Volksbildungshaus für Bremen soll es sein. Wär' das nicht was: Stadtbibliothek und Volkshochschule (VHS), oder konkret: der Englisch-Kursus und die dafür nötige Cassette ab dem Jahr 2001 unter einem Dach?

Dem Raumprogramm für dieses Projekt hat die Kulturdeputation am Donnerstag zugestimmt. Nun muß die Bildungsbehörde die Raum-Wünsche von Stadtbibliothek und Volkshochschule nochmals gegenlesen und „optimieren“. Aber „mit diesem Papier kann ich jetzt mit den Investoren in Verhandlung treten“, sagt Barbara Lison-Zissow, die Chefin der Bremer Stadtbibliothek. Und auch Horst Rippien, der stellvertretende Direktor der VHS freut sich: „Dies ist der erste handgreifliche Beschluß!“Drei Standorte stehen zur Disposition, drei Investoren auf dem Sprungbrett: im alten Polizeihaus, im Faulenquartier und auf dem Bahnhofsvorplatz.

Offiziell ist das Rennen offen. „Ich habe hier drei Telefone stehen“, so Barbara Lison-Zissow. Carmen Emigholz, für die SPD in der Kulturdeputation: „Die Priorität ist das Polizeihaus!“Als eine kulturelle Anbindung des Goethetheaters an die Innenstadt findet sie ein Volksbildungshaus an dieser Stelle ideal.

In der VHS will man sich nicht festlegen. Ein neues Quartier in der Stadtmitte, in dem die Verwaltung mit den Unterrichtsräumen für das zentrale Programmangebot zusammenkommen, dieser Wunsch ließe sich an allen drei Orten realisieren. „Wir kooperieren mit 250 Partnern in der Stadt, um unsere Seminare unterzubringen“, stöhnt Rippien. „Stellen Sie sich da den Aufwand vor, um allein die Birne für einen Overheadprojektor auszuwechseln. Oder um die ganzen Mietverträge zu managen.“Außerdem habe sich seit Anfang der achtziger Jahre die Struktur der VHS gewandelt. 70 Prozent der Kurse laufen inzwischen tagsüber; die Feierabendkurse bilden nur noch einen kleinen Teil des Programms. „Damit wird die Unterbringung in den Schulen immer problematischer.“

Zudem will das Lernen in der Penne wohl auch nicht mehr so richtig zum Corporate Design einer modernen VHS passen. Eine helle, freundliche Umgebung, Unterrichtsräume für 12 bis 20 Erwachsene – „mit vernünftigen Stühlen!“– und „keine Störung durch die Außenwelt“. So stellt sich Horst Rippien die neue Bleibe vor. Mit 40 Unterrichtsräumen nebst Verwaltung auf 3.500 Quadratmetern. Bei einem geschätzten Quadratmeterpreis von 15 bis 25 Mark würde das auf eine monatliche Mietbelastung von 700.000 Mark hinauslaufen. Wenn die Volkshochschule ihre derzeitige Unterkunft in der Schwachhauser Heerstraße verkauft und ein paar der angemieteten Räume aufgibt, dann könne die VHS, so ihr Stellvertretender Direktor, mehr als zwei Drittel der Miete selber tragen.

Und im Erdgeschoß des neuen Hauses, vielleicht gleich um die Ecke zu einem kleinen Café, so träumt Barbara Lison-Zissow, könnte die gemeinsame Theke für Buchausleihe und VHS-Anmeldung stehen. „Schon wegen der Synergieeffekte“, sagt Hildegard Koineke im Bildungsressort. Aber soweit sei es noch lange nicht. ritz

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