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Kein Asyl für den kleinen Jesus

„So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf in die Stadt, die Hamburg heißt, denn er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.“Einige Michel-BesucherInnen bleiben irritiert stehen und vernehmen eine gar nicht fröhliche Weihnachtsbotschaft: Maria sei nach Deutschland gekommen, um mit Josef eine Scheinehe einzugehen. Völlig unklar sei auch die Herkunft ihres Kindes. Josefs Anerkennung der Vaterschaft halten die Behörden für eine Schutzbehauptung, um für seine „Verlobte“und Baby Jesus in Hamburg ein Aufenthaltsrecht zu erschleichen. Mutter und Kind gehörten abgeschoben.

Das realsatirische Krippenspiel führten AkteurInnen der Kampagne „Kein Mensch ist illegal“als Einstimmung zum Weihnachtsgottesdienst vorm Michel auf. Denn, so ein Transparent, die Kirche versetzt nicht nur saisonale ChristInnen in Feststimmung, sie bietet auch von Abschiebung Bedrohten Schutz. Gegen einen Pastor, der Kirchenasyl gewährte (taz hamburgberichtete), ermittelt jedoch die Staatsanwaltschaft. Dagegen mahnt die Kampagne, die dazu aufruft, illegalisierte Menschen tatkräftig zu unterstützen. ee/Foto: Marily Stroux

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