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Deutschlandhalle am Ende

■ Obwohl profitabel, wird der Veranstaltungsort ersatzlos geschlossen

Die Schließung der Deutschlandhalle am 31. Dezember 1997 kommt das Land Berlin – nicht nur finanziell – teuer zu stehen. Weil die Stadt dann über keine gleichwertig nutzbare Mehrzweckhalle verfügt, werden zahlreiche Großveranstaltungen wohl nicht mehr möglich sein. Außerdem kostet der Unterhalt der leeren Halle, deren geplanter Abriß für 20 Millionen Mark wegen fehlender Mittel 1998 vom Haushaltsausschuß gestrichen wurde, das Land jährlich rund 180.000 Mark.

Nach Ansicht von Sally Rothholz, Geschäftsführer in der Deutschlandhalle, ist zu befürchten, daß große Musikproduktionen um die Stadt künftig einen Bogen machen, da die neuen Hallen (Velodrom und Max-Schmeling- Halle) weder über die nötigen Platzkapazitäten noch die technische Ausstattung verfügen. Opernshows wie „Nabucco“ oder „Aida“, erklärte Rothholz, könnten mit der Schließung der Halle nicht mehr stattfinden. Für Zirkusrevuen und Eislaufveranstaltungen fehlten ebenfalls Räume. Einige Veranstalter hätten bereits die Konsequenz gezogen. So werde „Holiday on Ice“ künftig in einem provisorischen Zelt am Anhalter Bahnhof aufgeführt.

Rothholz warf dem Senat vor, die Halle aus falschen marktstrategischen Gründen zu schließen, nur um die Konkurrenzsituation mit den neuen Arenen zu beseitigen. Die neuen Hallen könnten aber nicht alle Marktsegmente abdecken und seien für einige Produktionen gar nicht geeignet. Die Deutschlandhalle sei zudem weder baufällig noch unrentabel, so Rothholz. Eine Modernisierung für 100 Millionen Mark wäre weit sinnvoller gewesen.

Obwohl die Schließung beschlossene Sache ist, steht für den Abriß der Halle kein Termin fest. Nach der Sperrung der Abrißmittel bleibt die Halle „betriebsbereit“. Stühle werden nicht abmontiert. Der Leerstand und seine Unterhaltskosten belasten deshalb in Zukunft die Kasse der Finanzsenatorin. Rolf Lautenschläger

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