: Shell erfreut Greenpeace
■ Gemeinsam für die Ökosteuerreform?
Berlin (AP) – Die Umweltorganisation Greenpeace kann sich eine gemeinsame Initiative mit der Ölindustrie für eine Ökosteuerreform vorstellen. Der Leiter der Greenpeace-Energiekampagne, Heinz Laing, begrüßte im Berliner Tagesspiegel die Äußerungen des deutschen Shell-Chefs Rainer Laufs, der einen Benzinpreis von fünf Mark pro Liter unter bestimmten Bedingungen für vorstellbar hält. Die Äußerungen des Ölmanagers seien ein überraschendes, aber wichtiges politisches Signal in Richtung Bonn. Er kündigte an, Greenpeace werde das Gespräch mit dem Konzern suchen, der wegen der geplanten Versenkung der Ölplattform Brent Spar heftig von den Umweltschützern attackiert worden war.
Die Umweltorganisation könnte sich eine Zusammenarbeit „mit Shell, BP und auch dem eher hartgesottenen Esso-Konzern“ vorstellen. In den vergangenen Monaten hatte bereits BP-Chef John Browne ökologische Töne angeschlagen.
Shell-Deutschland-Chef Laufs hatte in einem Interview gesagt: „Fünf Mark für den Liter Benzin kann okay oder unmöglich sein, das hängt von den Rahmenbedingungen ab.“ Damit meine er eine Harmonisierung der Energiebesteuerung sowie Senkung von Einkommen- und Lohnsteuer. Die Ökosteuer-Einnahmen müßten „dazu dienen, die Umwelt zu verbessern und nicht die Steuerlöcher zu stopfen“. Vom Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im Bundestag, Dionys Jobst (CSU), wurde Laufs dafür angegriffen: „Der Herr von der Shell kann nicht ernstgenommen werden.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen