Skin-Überfall auf Punker-Wohnung

■ 23jähriges Opfer lebensgefährlich verletzt

Berlin (taz) – Eine Gruppe von Skinheads hat am Wochenende eine Wohnung in Magdeburg überfallen und einen 23jährigen Punker lebensgefährlich verletzt. Neun Tatverdächtige konnte die Polizei sofort festnehmen, nach zwei weiteren wird noch gefahndet. Die Wohnung gehört dem Bruder des im Februar 1997 ermordeten Frank Böttcher. Der war jedoch nicht zu Hause, als die Skin-Gruppe am Samstag abend in die Wohnung eindrang.

Zwei Punks gelang es, durch ein Fenster zu fliehen, ein dritter wurde von der Skin-Gruppe im Hinterhof gestellt. Sie schlugen das Opfer zu Boden und traten es mit Springerstiefeln. Der 23jährige erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen. Falls er überlebt, wird er bleibende Schäden behalten. Die Skins hätten ausgesagt, sie wollten den Bewohnern „einen Denkzettel verpassen“, weil diese angeblich die Nachbarn belästigt hätten, teilte ein Polizeisprecher mit. Reue über ihre Tat zeigten sie nicht. „Ihr einziges Interesse galt der Frage, wann sie ihre als Tatwaffen beschlagnahmten Springerstiefel zurückbekommen“, so die Staatsanwaltschaft. Die Tat sei erst jetzt bekanntgegeben worden, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. hap Bericht Seite 4