: Ohne Abi wird es schwer
■ Modellstudiengang an der TU für abilose Erziehungswissenschaftler wird weggekürzt
Zum letzten Mal wird es an der TU im kommenden Sommersemester einen Modellstudiengang für Erziehungswissenschaftler geben. Menschen ohne Abitur erhalten dort Schützenhilfe durch spezielle Kurse. Noch – denn daß Erziehungswissenschaften zu den Fächern gehört, die in diesem Jahr weggekürzt werden, gilt als nahezu sicher. Zwar fällt der endgültige Entschluß erst im Februar, doch es gab schon eine Vorabresolution des akademischen Senats im letzten Jahr.
Das Berliner Hochschulgesetz sieht vor, daß man unter bestimmten Bedingungen auch ohne Abitur studieren darf. Doch wenige nutzen diese Möglichkeit. Denn der Sprung ins kalte Wasser der Universität ist für Nichtabiturienten besonders schwierig. Weil sie unter anderem weniger geübt im wissenschaftlichen Arbeiten sind als ihre Kommilitonen mit Abi. Hier will der Modellstudiengang der TU Abhilfe schaffen: In einem Brückenkurs werden die Studenten an die Anforderungen der Universität herangeführt. Zusätzlich führt eine Assistentin in einem Tutorium ins wissenschaftliche Arbeiten ein.
„Der Großteil ist mit der Starthilfe sehr zufrieden“, sagt Wolfgang Karcher, Professor für Erziehungswissenschaften und Mitinitiator des Modellstudiengangs. Viele hätten ihm bestätigt, daß sie durch die Kurse schneller ins Studieren reingefunden hätten. Auch die Zahlen überzeugen: An der TU studieren nach Angaben von Karcher mehr als doppelt so viele Menschen ohne Abitur Erziehungswissenschaften, als bei der FU. Und dies, obwohl der Fachbereich der TU sehr viel kleiner sei. Karen Wientgen
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